Die Ruhrgebietsmetropole Bottrop hat es geschafft, den CO2-Ausstoß für einen Großteil des Stadtgebietes innerhalb von elf Jahren zu halbieren. Was können andere Städte davon lernen?
Das ambitionierteste Klimaschutzprojekt der Stadt Bottrop stinkt zum Himmel. "Wenn Sie hier reingehen, riechen Ihre Klamotten den ganzen Tag", warnt Lars Günther. Die riesige verglaste Halle ist der ganze Stolz des Bottroper Kläranlagen-Chefs. Fürs ungeübte Auge sieht die Konstruktion wie ein Gewächshaus aus – mit dem Unterschied, dass hier keine Pflanzen lagern, sondern Klärschlamm. Eine krümelige Schicht, die eher an Schotter als an Fäkalien erinnert, wird von einem Roboterfahrzeug umgepflügt. An der Decke hängen Ventilatoren, es riecht, nun ja, ein wenig streng.
Das Besondere an diesem "Gewächshaus": Es benötigt kaum Energie. Wurde früher Kohle beigemischt, um den Klärschlamm besser verbrennen zu können, trocknet er nun durch die Kraft der Sonne. Eine simple Idee, doch allein diese "solare Klärschlammtrocknung" hat die CO2-Emissionen im Bottroper Testgebiet um fast 18 Prozent ...