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Erste Kinder-Pressekonferenz bei der BZ

Kinderreporter löchern den Chefredakteur

  • Do, 10. März 2011, 14:35 Uhr
    Neues für Kinder

     

Die Badische Zeitung feiert ihren 65. Geburtstag, und 65 Kinder kamen zur Kinder-Pressekonferenz nach Freiburg. Sie löcherten den Chefredakteur Thomas Hauser mit ihren Fragen. Die Antworten auf die spannendsten Fragen lest ihr hier.

Chefredakteur Thomas Hauser zeigt den Kindern die erste Ausgabe der Badischen Zeitung. Foto: Wolfgang Grabherr
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Valentin: Wenn Sie einen Artikel geschrieben haben, erinnern Sie sich dann auch später noch daran?
Thomas Hauser: Wenn man viele Artikel schreibt im Laufe seines Lebens, vergisst man manche schon. Aber in der Regel weiß man noch, was man geschrieben hat. Und manchmal, wenn man alte Zeitungen liest, wundert man sich auch, was man alles geschrieben hat.

Jana: Wie viele Zeitungen werden in einer Minute gedruckt?

Hauser: Es sind 40 000 Zeitungen in der Stunde, die bei uns gedruckt werden können, also rund 667 in der Minute.

Max: Was war der schlimmste Rechtschreibfehler, der in der Badischen Zeitung je vorkam?
Hauser: Oh! Das verdrängt man ganz gern . Es gab aber immer Fehler, für die man sich am nächsten Tag in Grund und Boden geschämt hat. Vor ein paar Tagen, als in Ägypten die große Krise war, hatten wir zum Beispiel eine Überschrift auf Seite eins, die besonders dumm war. Der Ministerpräsident von Ägypten hieß ja Mubarak, und der schreibt sich mit "k" am Ende. Barack Obama, der amerikanische Präsident, schreibt sich mit "ck". Wir haben Mubarak mit "ck" geschrieben. Das war auch deshalb besonders peinlich, weil die Leute sagten: "Jetzt bringen die schon den amerikanischen und den ägyptischen Präsidenten durcheinander!"

Benjamin: Welches Wort wird in Zeitungen am häufigsten falsch geschrieben?
Hauser: Ich habe keine Statistik darüber, aber ich würde vermuten, dass es "dass" und "das" ist.


Nathalie:
Pflanzen Sie auch Bäume, weil beim Zeitungsdruck so viele verbraucht werden?
Hauser: Unsere Druckerei ist schon seit geraumer Zeit an dem Thema dran. Man kann klimaneutral drucken, indem man das Pflanzen von Bäumen unterstützt oder sich am Bau von Windrädern beteiligt. Das haben wir auch gemacht.


Matthias:
Gab es für einen Reporter der BZ auch schon eine gefährliche Situation?
Hauser: Einmal wurde ein Kollege von einem erbosten Leser mit einem Krückstock angegriffen und krankenhausreif geschlagen. Und als im ehemaligen Jugoslawien Krieg herrschte, geriet ein Kollege zwischen die Fronten und musste sich zwei Tage verstecken, um mit heiler Haut davon zu kommen.

Larissa:
Wie viel Tinte braucht man im Durchschnitt, um eine Zeitung zu drucken?
Hauser: Wir verbrauchen pro Nacht etwa 600 Kilogramm Farbe.


Felix:
Welche Artikel schreiben Sie am liebsten?
Hauser: Ich schreibe viele Leitartikel und Kommentare. Das hat mit meiner Funktion als Chefredakteur zu tun. Aber wirklich gerne schreibe ich Porträts, also Geschichten, in denen ich Personen vorstelle.


Albert:
Warum gibt es die Zeitungsente?
Hauser: Mit der Ente hat die nichts zu tun. Zeitungsente heißt ja, dass die Zeitung eine falsche Meldung gemacht hat. Ganz früher haben die Setzer und Korrektoren noch mit lateinischen Wörtern gearbeitet. Wenn es keine Quelle für eine Meldung gab, hieß es dann: "non testatum". Das wurde abgekürzt mit "n.t." (sprich en.te). Daraus wurde dann "Ente".


Signe:
Wie viele Leute arbeiten für eine einzige Zeitung?
Hauser: Wir haben 140 Redakteure in 18 Lokalredaktionen und im Pressehaus, in den so genannten Mantelressorts Politik, Sport, Land, Kultur und Wirtschaft. Dazu kommen 45 Korrespondenten, die aus Stuttgart, Berlin, Straßburg und der ganzen Welt berichten. Außerdem sind 1500 freie Mitarbeiter in Südbaden unterwegs, um uns möglichst aus jedem Dorf Informationen zu liefern. Sie alle arbeiten an der Badischen Zeitung.


Desiree:
Warum sind die Blätter der Zeitungen grau und nicht weiß wie Schnee?
Hauser: Das liegt daran, dass die Zeitung in der Regel aus Altpapier hergestellt wird. Würde man das alles ganz weiß machen, müsste man ganz viel Chemie und Energie einsetzen. Das würde teurer und die Umweltbelastung wäre höher.


Sandra
: Was passiert, wenn bei Stromausfall alle Computer abstürzen?
Hauser: Dann bricht immer große Hektik aus. Bisher haben wir es am Ende aber immer geschafft. Es gab noch keinen einzigen Tag ohne Zeitung.


Mirko:
Warum wollten Sie Chef der Zeitung werden?
Hauser: Da muss ich erstmal fragen: Wollt ich’s wirklich? Natürlich! Sonst hätte ich es ja nicht gemacht. Es ist eine hoch spannende Aufgabe, weil man mit vielen Menschen jeden Tag ein spannendes Produkt herstellt. Man kann bestimmte Dinge in Bewegung setzen. Jeden Tag lernt man neue Dinge, kein Tag ist wie der andere.

Und hier könnt ihr euch das Video der Kinder-Pressekonferenz anschauen.

Ressort: Neues für Kinder

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