Immer mehr Syrer fliehen vor dem Blutbad in der Heimat in das Nachbarland Türkei – willkommen sind sie dort nicht.
Das Licht draußen in der Dunkelheit war ein türkisches. "Hätte es zu unserer Seite gehört, gäbe es mich nicht mehr", erinnert sich Aabid Daoud an die Stunden, die er irgendwo im Gras an der grünen Grenze zwischen der Türkei und Syrien verbrachte. Wo ist das eine Land? Wo das andere? Nach Stunden des Umherirrens hatte der Syrer die Orientierung verloren. Zuletzt sei er nur noch auf dem Bauch gekrochen, erzählt der junge Mann: "Ich habe mir die Knie blutig gescheuert an Steinen und Sand." Nun also dieses Licht.
Zwölf Stunden vorher ist Aabid Daoud aus der Heimat und vor den eigenen Kameraden getürmt. Ein Freund stand Schmiere, als er sich aus dem Armeecamp wegschlich, die Offiziere hatten sich gerade zum Essen versammelt. "Ich lenk sie eine Weile ab, bis du einen Vorsprung hast" – das reichte.
Wieso er allen entwischte, weiß Aabid bis heute nicht, genauso wenig wie er eine ...