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Ist da draußen jemand?

  • Sa, 29. November 2003
    Zisch

     

Irgendwo im großen Weltall gibt es sie wahrscheinlich, die Außerirdischen. Nur gezeigt haben sie sich noch nicht.

Im Weltall leuchten Milliarden und Abermilliarden von Sternen. Es sind vermutlich mehr als alle Sandkörner an allen Stränden der Erde zusammen. Angesichts dieser Größe des Weltalls kommt man natürlich ins Grübeln: Sind wir allein im Kosmos? Oder wimmelt es da draußen nur so von Leben?

Auf einem Stern könnten sie nicht leben, die Außerirdischen. Denn jedes der Sternlichtpünktchen ist in Wahrheit eine eigene Sonne, also ein riesiger heißer leuchtender Gasball. Wir Menschen fliegen auf der Erde immerhin in einem Abstand von rund 150 Millionen Kilometer um unseren Heimatstern Sonne herum. Dies ist genau die richtige Entfernung, so dass es auf der Erde nicht zu warm und nicht zu kalt ist und es große Mengen flüssigen Wassers gibt - die wichtigste Voraussetzung für Leben.

Könnten nicht auch um viele andere Sterne, ebenfalls Planeten herumfliegen? Oder ist die Sonne mit ihren neun Planeten - Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto - doch eine Ausnahme? Im Jahre 1995 entdeckten zwei Schweizer Astronomen tatsächlich den ersten Planeten bei einem fernen Stern: Der Stern Nummer 51 des Sternbilds Pegasus, rund 50 Lichtjahre entfernt von uns, besitzt mindestens einen Planeten. Und was für einen! Die Astronomen kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus: Es ist ein Riesenplanet, mindestens so groß wie Jupiter, der größte Planet in unserem Sonnensystem.

Doch Jupiter treibt 750 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt gemächlich durch die äußeren Bezirke unseres Sonnensystems. Für einen Umlauf um die Sonne braucht er rund zehn Jahre. Der Planet bei 51 Pegasi jedoch rast in nur etwa vier Tagen in einem engen Abstand von nur sieben Millionen Kilometer um seinen Stern herum. Der erste Planet, den wir bei einem fernen Stern entdecken konnten, ist also eine hektische Hölle und fürwahr kein lebensfreundliches Plätzchen im All.

Mittlerweile haben die Astronomen jedoch bereits über 100 weitere Planeten bei fernen Sternen aufgespürt. Direkt sehen allerdings konnten sie bis jetzt noch keinen einzigen, selbst mit dem besten Fernrohr nicht. Genau so schwierig wäre es, Insekten zu beobachten, die um eine viele Kilometer entfernte Straßenlampe herumschwirren. Planeten kann man nur indirekt entdecken: Mit ihrer Anziehungskraft bringen sie den Stern, um den sie herumfliegen, ein bisschen ins Wackeln. Und deshalb ist es kein Wunder, dass alle bis jetzt entdeckten Planeten Riesenplaneten sind. Denn nur die bringen ihre jeweiligen Sterne so stark ins Taumeln, dass wir es von der Erde aus beobachten können.

Aber wo es Riesenplaneten gibt, gibt es wohl auch kleinere. Und wer weiß: Vielleicht befinden sich darunter Planeten wie die Erde, mit Bergen und Tälern, Flüssen und Meeren, mit Wolken und Winden. Und vielleicht spazieren über manche sogar intelligente Lebewesen. Doch bis heute konnten wir noch kein einziges Signal von außerirdischen Lebewesen auffangen. Und ein UFO ist auch noch niemals auf der Erde gelandet. Nach wie vor müssen wir uns also auf unsere Fantasie verlassen: Wie könnten sie wohl aussehen, die fremden Planeten bei fernen Sternen und die Lebewesen, die vielleicht auf ihnen leben?

Otto Wöhrbach

Ressort: Zisch

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 29. November 2003: PDF-Version herunterladen

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