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Interview mit Neonazi-Aussteiger Manuel Bauer: "Alles, was ich gemacht habe, war richtig scheiße und asozial"

Christina Fortwängler

Von Christina Fortwängler

Do, 31. Oktober 2013 um 19:00 Uhr

Menschen (fudder) Menschen

Manuel Bauer war 11 Jahre alt, als er über Musik und Freunde Kontakt zur rechten Szene bekam. Während seiner Zeit als Neonazi gründete er den "Bund arischer Kämpfer". Er verprügelte, erpresste und warf Molotowcocktails auf die Wohnheime von Asylbewerbern – bis er nach einem Gefängnisaufenthalt 2009 den Ausstieg schaffte. Mit fudder-Autorin Christina Fortwängler hat er über seinen Ausstieg und die rechte Gefahr in Deutschland gesprochen.


Herr Bauer, Sie treten in Talkshows auf, haben ein Buch veröffentlicht, halten mit Ihrem Unternehmen Manuel Bauer Consulting Vorträge und Workshops. Ist es für Sie nicht seltsam, mit Ihrer rechten Vergangenheit Geld zu verdienen?
Manuel Bauer: In Firmen, wo ich als Zeitarbeiter eingesetzt war, bin ich immer wieder mit Kollegen angeeckt, sobald man wusste, wer ich war. Ich habe mich ständig neu beworben. Am Anfang war alles wunderbar, das Verhältnis war gut, bis man mitgekriegt hat, wer ich bin. Irgendwie muss ich aber Geld verdienen und zum Arbeitsamt renne ich nicht. Ich habe nebenher schon immer Vorträge gehalten und mir dann überlegt, es auf dieser Linie weiter zu versuchen. Nicht nur als Referent, sondern auch mit sozialen Projekten. Deshalb habe ich Manuel Bauer Consulting gegründet. Ich möchte dabei aber nicht mich als Person präsentieren oder profilieren, sondern das ...

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