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"Im Team wäre es schöner"

  • dpa

  • Mi, 22. April 2020
    Neues für Kinder

     

BZ-INTERVIEW mit Profi-Handballspieler Frederik Simak.

Frederik Simak  | Foto: Andreas Gora (dpa)
Frederik Simak Foto: Andreas Gora (dpa)
Frederik Simak ist Profi-Sportler. Er spielt in der Handball-Bundesliga beim Verein Füchse Berlin. Eigentlich ist er es also gewohnt, viel zu trainieren. Durch das Coronavirus hat sich jedoch einiges geändert. Training und Spiele fallen aus. Seit gestern steht fest, dass die Saison in der Handball-Bundesliga abgebrochen wird. Frederik Simak hat Katharina Köhler von dpa erzählt, wie er sich fit hält und wie ihm das Training zu Hause gefällt.


BZ: Wie sah Ihr Training vor der Corona-Krise aus?

Simak: Normalerweise trainieren wir jeden Tag, manchmal auch zweimal. Dabei gibt es drei Bereiche: Kraft, Athletik und Handball. Beim Handball-Training ist 90 Minuten die normale Trainingsdauer. Davor gibt es meistens eine Video-Analyse des Gegners. Dann übt man immer Angriff und Abwehr. Der Trainer lässt sich da etwas einfallen, das auf den Gegner zugeschnitten ist.

BZ: Und wie fühlt es sich jetzt für Sie an ohne Training mit der Mannschaft?

Simak: Es ist auf jeden Fall sehr ungewohnt. Klar ist man irgendwann auch froh, mal ein bisschen frei zu haben. Aber ich freue mich natürlich trotzdem darauf, das Team wiederzusehen. Das Mannschaftstraining fehlt einem schon.

BZ: Wie halten Sie und die anderen Spieler sich in diesen Tagen fit?

Simak: Was man immer machen kann, ist Laufen gehen. Das mache ich jeden zweiten Tag und am anderen Tag Krafttraining. Man findet schon etwas zu tun, aber im Team zu trainieren, wäre natürlich schöner.

BZ: Wissen Sie denn immer genau, was Sie trainieren müssen?

Simak: Wir können auch Kontakt zu unserem Athletik-Trainer aufnehmen, der schreibt uns dann Trainingspläne. Insgesamt mache ich jetzt eigentlich nicht weniger, als wenn normal Training wäre. Aber es ist natürlich etwas anderes, immer alleine zu trainieren. Das ist schon nicht so cool wie Handball.

BZ: Haben Sie ein paar Profi-Tipps für alle, die jetzt zu Hause sitzen und den Sportunterricht oder das eigene Training vermissen?

Simak: Die klassischen Übungen, die man zu Hause machen kann, sind so etwas wie Liegestütze oder Sit-ups. Aber auch Würfe und Pässe kann man üben. Wer allein ist, kann den Ball gegen eine Wand werfen. Wenn man Geschwister hat, kann man sich den Ball hin und her werfen.

BZ: Fehlen Ihnen Ihre Team-Kollegen?

Simak: Ja, auf jeden Fall. Man hat zwar Kontakt, kann sich anrufen oder schreiben. Es gibt auch eine Mannschaftsgruppe zum Chatten. Aber da man sich nicht mehr jeden Tag sieht, ist es schon etwas anderes.

BZ: Und wie ist es mit den Zuschauern?

Simak: Wir spielen normalerweise jeden dritten Tag vor mehreren Tausend Leuten, was echt der Hammer ist. Da können wir uns glücklich schätzen. Die Zuschauer fehlen uns auf jeden Fall.

Ressort: Neues für Kinder

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