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Hirschkäfer- und Uhu-Wissen gefragt

  • Stefanie Ludwig

  • Di, 02. April 2019
    Freiburg

     

Rund 200 Grundschülerinnen und Grundschüler werden zu "Junior-Förstern" geschult und lernen den Wald und seine Tiere kennen.

Miniatur-Lebensraum in einer Kiste: Junior-Förster bei der Arbeit    | Foto: Thomas Kunz
Miniatur-Lebensraum in einer Kiste: Junior-Förster bei der Arbeit Foto: Thomas Kunz

FREIBURG-WIEHRE. Fuchs, Wolf, Uhu, Hirschkäfer und rund 200 Kinder: Beim Projekt "Junior-Förster" lernen Grundschülerinnen und Grundschüler den heimischen Wald mitsamt seiner Pflanzen- und Tierarten auf spielerische Art und Weise kennen. Das Projekt wird vom Waldhaus und der Waisenhausstiftung realisiert.

Wie lange ist eigentlich ein Hirschgeweih? Können Wölfe schwimmen? Wovon ernährt sich ein Hirschkäfer? Mit solchen Fragen beschäftigen sich seit Beginn des Schuljahres etwa 200 Viertklässler von vier Freiburger Grundschulen. Zusammen mit Projektleiter Tobias Kurzeder geht es dafür an insgesamt vier Terminen – jeweils im Frühling, Sommer, Herbst und Winter – auf Entdeckungstour in die Wälder in Freiburg. Ziel des Projekts ist es, den Kindern waldbiologisches und ökologisches Grundwissen zu vermitteln und sie gleichzeitig für Umweltprobleme und Nachhaltigkeitsfragestellungen zu sensibilisieren.

Am Montagmorgen trafen sich die Kinder gemeinsam mit ihrem Projektleiter hinter dem Waldhaus, um bei strahlendem Sonnenschein das dritte Modul ihrer "Ausbildung" zum Junior-Förster zu absolvieren. Aufgeteilt in kleine Gruppen, bekamen sie verschiedene Waldbewohner – wie etwa Fuchs, Wolf und Uhu – zugewiesen, denen sie in einer kleinen Kiste einen für deren Bedürfnisse optimalen Lebensraum nachbauen sollten. Unterstützung gab es dabei von Tobias Kurzeder, der den Kindern zuvor einiges über die Tiere erzählt hatte. Eine Gruppe junger Forscher befasste sich zum Beispiel mit dem Hirschkäfer: Sie suchten Wurzeln im Wald, polsterten die Kiste mit Erde und Gestrüpp und erzählten ihren Klassenkameraden, wie Hirschkäfer denn so leben – dass sie sich in Wurzeln verstecken und vom Saft der Eiche ernähren.

Das Projekt kommt bei den Kindern gut an. "Im ersten Modul haben wir Baumscheiben gemacht", erklärt Viertklässlerin Malou Gänsler. Für jedes Modul lässt sich Tobias Kurzeder neue Aufgaben für die Kinder einfallen. "Mir hat bislang alles Spaß gemacht. Einmal haben wir Puzz-leteile im Wald gesucht. Darauf waren verschiedene Bilder. Bei mir war ein Baum zu sehen. Wir haben dann gelernt, dass nur die Bäume gefällt werden dürfen, die man wieder nachpflanzen kann," erzählt Viertklässlerin Salwa Khokhar.

Im Sommer findet der vierte und letzte Termin der Junior-Förster statt. Kinder und Eltern treffen sich dann in der Stiftungshütte der Waisenhausstiftung, um das Ende des Projekts zu zelebrieren. Dabei erhalten die Kinder dann ihr Junior-Förster-Diplom – eine Auszeichnung, auf die sie sich bereits jetzt freuen.

Marianne Haardt, Direktorin der Waisenhausstiftung, die das Projekt initiierte, erklärt: "Gut, dass Kinder einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Wald erlernen und dabei noch Spaß haben." Ähnlich sieht das auch Waldhaus-Leiter Markus Müller: "Junge Menschen für den Wald zu begeistern, das passt doch wunderbar zur Idee des Waldhauses."

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 02. April 2019: PDF-Version herunterladen

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