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Nachhaltig

Gut angezogen, gut für den Planet

  • BZ-Extra

  • Di, 16. April 2024, 11:30 Uhr
    Verlagsthema

     

Verlagsthema Nicht nur Farben, Schnitte, Modemarken und Designer sollten beim Shoppen eine Rolle spielen: Wer ein paar Dinge beachtet, schützt mit den Tipps vom WWF zugleich die Umwelt.

Beim Kleidungskauf auf Nachhaltigkeit ...u schonen, ist gar nicht so schwierig.  | Foto: malp (stock.adobe.com)
Beim Kleidungskauf auf Nachhaltigkeit zu achten und so die Umwelt zu schonen, ist gar nicht so schwierig. Foto: malp (stock.adobe.com)
Was versteht man eigentlich unter nachhaltiger Mode? Kurz zusammengefasst lässt sich sagen, Kleidung ist dann nachhaltig, wenn sie auf umwelt- und klimafreundliche sowie ressourcenschonende Weise und unter fairen Arbeitsbedingungen entstanden ist.

Auf Materialien und Herstellung achten
Die Zahl ist schockierend: Rund 65 Prozent aller Textilfasern auf dem Weltmarkt sind Kunstfasern und werden aus Erdöl hergestellt. Das macht die Textil- und Modeindustrie zu einem der größten Klimasünder. Zu den synthetisch hergestellten Materialien zählen zum Beispiel Polyester, Polyamid und Polyacryl.
Ein weiterer Grund, Kunstfasern zu meiden: Sie geben Mikroplastik ab, welches Schäden bei Menschen, Tieren und der Umwelt verursacht.

Besser: Zertifizierte Bio-Baumwolle
Baumwolle ist die mit Abstand beliebteste Naturfaser. Leider benötigt ihr Anbau und oft auch die Weiterverarbeitung enorm viel Wasser und das in Ländern, in denen dieses ohnehin knapp ist: Indien ist die Hauptquelle der in Deutschland genutzten Baumwolle und hat den weltweit größten Wasserfußabdruck von bis zu 23.000 Litern Wasser pro geerntetem Kilogramm Baumwolle.
Einen riesigen Unterschied sowohl beim Wasserverbrauch als auch Einsatz von Chemie macht es, wenn beim Shopping zu zertifizierter Bio-Baumwolle gegriffen wird.

Hanf und Bambus
Hanf zählt bereits zu den Klassikern für ökologische Mode mit großem Tragekomfort: Er wächst schnell, auf nahezu jedem Boden und ist robust gegen Schädlinge.
Zu den Newcomern hierzulande zählt Bambus, ein ebenfalls schnell nachwachsender Rohstoff. Aber aufgepasst: Handelt es sich um Bambusviskose, so wurde diese meist mit Chemikalien hergestellt – außer sie trägt ein Öko-Siegel wie beispielsweise GOTS, das für eine schadstoffarme und umweltfreundliche Produktion bürgt.
Und auch Lyocell/Tencel erfreut sich wachsender Beliebtheit: Der fließend-weiche Stoff ist ideal für Allergiker und wird aus den Fasern von Eukalyptusholz, einem schnell wachsenden Baum, gewoben.

Coole Sneaker aus Pflanzenresten
Noch relativ neu in der Modeindustrie sind innovative Materialien, die aus Pflanzenabfällen hergestellt werden: Sojaseide beispielsweise ist weich wie Kaschmir und entsteht aus recycelten Resten der Sojabohnenindustrie. Ziemlich verblüffend sind auch die Sneaker von MoEa, welche aus Apfel- und Traubenresten der italienischen Fruchtsaftindustrie oder aus Kaktushaut im Mix mit Bio-Baumwolle und recycelten Materialien hergestellt werden. Das macht die Schuhe nicht nur atmungsaktiv und widerstandsfähig, sondern auch tierleidfrei und ökologisch.

Slow Fashion und langlebige Kleidung
Die Modeindustrie ist sehr schnelllebig. Alle paar Monate rufen viele Modelabels neue Trends aus und erklären die "alten" Teile als out und untragbar. Nachhaltige Modemarken setzen stattdessen auf Slow Fashion: Kleidung, an der man lange Freude hat – weil die Schnitte zeitlos sind, klassisch, sich immer neu kombinieren lassen. Und weil die Lieblingsstücke aus Materialien hergestellt werden, die sehr viel länger als nur eine Saison halten und schön bleiben.

Secondhand und Upcycling
Mit ein bisschen Kreativität lässt sich aus alter Kleidung ein neues Lieblingsstück machen – und noch dazu eines, mit dem man seinen Modestil auf einzigartige Weise zeigen kann. Wie wäre es außerdem mit einem Streifzug über den Flohmarkt und durch Secondhand-Läden? Oder einem Kleidertausch-Treffen? Noch ein Tipp: In der Änderungsschneiderei lässt sich das Fundstück für wenig Geld in etwas umwerfend Neues verwandeln.

Nachhaltige Mode online bestellen?
Online bestellen hat einen schlechten Ruf. Vor allem wenn Kleidung, Schuhe und Accessoires zur Ansicht bestellt und dann zurückgeschickt werden. Und trotzdem kann es nachhaltig sein, Mode online zu kaufen. Zum Beispiel wenn man ansonsten weite Wege mit dem Auto zurücklegen müsste, um die gewünschten Dinge im Laden kaufen zu können.

Mit Mode etwas bewegen
Wie wir uns kleiden, hat Einfluss auf die Umwelt. Weniger ist mehr – auch im Kleiderschrank! Gute Qualität währt am längsten und langlebige Lieblingsklamotten sorgen für mehr Freude bei uns und der Natur.

Ressort: Verlagsthema

Dossier: Nachhaltig

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 17. April 2024: PDF-Version herunterladen

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