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Glottertal: 900 bewegte Jahre

  • Muriel Gänsler &

  • Fr, 04. Mai 2012
    Zisch-Texte

     

Zisch-Reporter der Klasse 4 a der Schurhammerschule Glottertal sind nun Experten, was ihre Heimat angeht.

Aufregend: Geschichtsunterricht in einer Ausstellung   | Foto: privat
Aufregend: Geschichtsunterricht in einer Ausstellung Foto: privat

Anfang März besuchte die Klasse 4 a der Schurhammerschule Glottertal mit ihrem Lehrer Klaus Breisacher die Ausstellung "900 bewegte Jahre" in der Eichberghalle. Die Zisch-Reporter haben die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

Wir begannen damit, alte und neue Bilder des Glottertals anzuschauen und zu vergleichen. Der Name Glottertal wird erstmals im Jahre 1112 im Rotulus Sanpetris, einer Güterbeschreibung des Klosters St. Peter, genannt. Diese Schriftrolle ist sechs Meter lang. Damals vermachte der freie Mann Ludwig von Denzlingen Acker und Land an dem Ort, der Glottertal genannt wird, der Kirche zu St. Peter.

Bis 1806 gehörte Glottertal zu Österreich. Glottertal war bis 1975 in vier Gemeinden aufgeteilt: Ober- und Unterglottertal, Ohrensbach und Föhrental. Jede Gemeinde hatte bis 1965 eine eigene Schule.
Der Dreißigjährige Krieg dauerte von 1618 bis 1648. Im Glottertal war zwischen 1632 und 1637 Krieg, diese fünf Jahre waren sehr schlimm für die Bevölkerung. Die schwedischen Soldaten raubten, plünderten und brannten die Bauernhöfe nieder. Sie töteten viele Menschen. Viele flohen in den Kandelwald, andere nach Waldkirch. Die nächsten Kriege waren die Franzosenkriege.

Zwischen 1713 und 1796 kam es immer wieder zu Übergriffen durch die Franzosen. Das Glottertal wurde wieder ausgeplündert und verwüstet. Der Schurhammermüller wurde von den Franzosen erschossen. Im Zweiten Weltkrieg hatten die Glottertäler Glück im Unglück. Am 15. Januar 1945 trafen etwa 70 Bomben das Obertal und beschädigten viele Höfe, besonders den Lenzenhof. Die Bomben sollten wahrscheinlich die Ravennabrücke im Höllental treffen. Wie durch ein Wunder wurde niemand getötet, nur ein Mädchen wurde von einem Splitter auf einem Auge blind.

Im Glottertal gab es früher viele Bergwerke, denn dort gab es viel Blei und auch Silber, aber das nur in kleineren Mengen. Aus dem Silber wurden Münzen hergestellt. Das Blei wurde geschmolzen und zu Bleitalern verarbeitet. Doch um die Erze zu schmelzen, brauchte man viel Brennholz, und so gab es in der Gegend bald keine Bäume mehr.

Da in die Bergwerke Grundwasser floss, wurde ein etwa 25 Kilometer langer Graben von der Platte bis ins Glottertal angelegt. In diesem Urgraben floss Wasser, das ein Mühlrad antrieb, das wiederum das Grundwasser aus dem Bergwerk pumpte.

Als der Graf von Freiburg in Colmar 40 Bauern gefangen nahm und sie verhungern ließ, rächte sich der Graf von Colmar. Er nahm die Bergleute mit ins Elsaß, wo sie für ihn arbeiten mussten. Die Pumpwerke wurden zerstört und sie liefen mit Grundwasser voll. Das war das Ende des Bergbaus in Glottertal. Aber noch heute kann man einige Eingänge zu ehemaligen Bergwerken sehen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 04. Mai 2012: PDF-Version herunterladen

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