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"Gewalt gehört zum Menschen"

Dietmar Ostermann
  • Sa, 11. Oktober 2014
    Kultur

     

BZ-INTERVIEW mit dem Historiker Karl Heinz Metz über die Brutalität der Islamisten im Irak und Syrien, was Menschen enthemmt und unser eigenes Hasspotenzial.

-  | Foto: BZ
- Foto: BZ

ir sind von Krisen und Kriegen umgeben. Menschen werden brutal enthauptet, Bilder von unerträglicher Grausamkeit erreichen uns fast täglich. Doch Gewalt gibt es, seit es Menschen gibt. Der Historiker Karl Heinz Metz hat eine Geschichte der Gewalt geschrieben. Im Interview mit Dietmar Ostermann erklärt er die Mechanismen, die aus Menschen Mörder machen.

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BZ: Herr Metz, ist der Mensch von Natur aus gewalttätig?
Metz: Ich habe ein dialektisches Verhältnis zur Gewalt. Für mich ist Gewalt eine menschliche Fähigkeit und Gefährdung, mit der man sich auseinandersetzen muss. Die Geschichte ist gewaltdurchzogen, seit wir Zeugnisse von Menschen haben. Sobald der Mensch etwas hatte, um die Kraft der Hand zu verstärken, erzeugt er Technik, die ihm nutzt. Zugleich erzeugt er Instrumente des Totschlagens.
BZ: Wie wird aus einem Menschen jemand, der anderen den Kopf abschneidet?
Metz: Ich glaube, dass im Menschen eine gewisse Hemmung ist, anderen Menschen Gewalt anzutun. Und diese Hemmung muss beseitigt werden. Sie kann durch einen Wutausbruch beseitigt werden, der Mensch wird überwältigt von einer Emotion, er rastet aus. Aber das ist nur etwas Kurzfristiges. Wenn sie permanent solche Gewaltausbrüche haben wollen, dann ...

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