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Fliegende Kühltruhen

Katharina Meyer
  • Sa, 02. März 2013
    Neues für Kinder

     

Nächste Woche kommt ein Komet an der Erde vorbei / Ein kleiner Überblick über die Himmelskörper.

Der  Kern des Kometen Hartley 2 ist 2,...eine Raumsonde, die an ihm vorbeiflog.  | Foto: NASA/JPL-Caltech/UMD
Der Kern des Kometen Hartley 2 ist 2,2 Kilometer lang. Geknipst hat ihn eine Raumsonde, die an ihm vorbeiflog. Foto: NASA/JPL-Caltech/UMD
Am Himmel war in letzter Zeit ganz schön viel los. Ein Asteroid ist im Weltall ganz nah an der Erde vorbeigesaust. Und am selben Tag ist in Russland ein Meteorit über der Stadt Tscheljabinsk explodiert und hat viele Menschen verletzt. Gut, dass der nächste Besucher aus dem All ein harmloser ist: In der kommenden Woche nähert sich der Komet Panstarrs der Erde.

Asteroiden, Meteoriten, Kometen – gar nicht so leicht, da den Überblick zu behalten. Jemand, der sich mit Himmelskörpern bestens auskennt, ist Alan Harris. Er arbeitet am Institut für Planetenforschung in Berlin. Er kann auch erklären, wie die fliegenden Gesteinsbrocken entstanden sind: Sie haben sich vor langer Zeit gebildet. Damals, als die Erde und die anderen Planeten unseres Sonnensystems entstanden sind. Forscher gehen davon aus, dass früher eine Art riesiger Staubwolke im All waberte. Mit der Zeit formten sich große Klumpen – die heutigen Planeten. Es entstanden aber auch kleinere Steinbrocken: Asteroiden und Kometen. Sie alle umkreisen die Sonne.

Asteroiden, erklärt Harris, können ganz unterschiedlich groß sein: Der Brocken, der vor zwei Wochen an der Erde vorbeiflog hatte einen Durchmesser von 40 Metern. Bei anderen kann er sogar 1000 Kilometer groß sein – das ist mehr als Deutschland von Nord nach Süd misst. Sind die Gesteinsbrocken kleiner – wie ein Omnibus oder ein Basketball – dann nennt man sie eher Meteoroiden – oder, wenn sie auf die Erde fallen, Meteoriten.

Spannend für die Forscher sind vor allem die Kometen. Immer wieder hat es welche gegeben, die mit bloßem Auge am Himmel zu sehen waren: Als heller Punkt mit einem langen Schweif. Früher dachten die Menschen, dass es Unglückszeichen sind, die ihnen die Götter schicken. Heute freuen sich die Wissenschaftler, wenn einer zu sehen ist. Kometen sind Reisende, die von sehr weit herkommen. Weil es dort sehr kalt ist, bestehen Kometen zu einem Teil aus Eis. Man kann sie sich vorstellen wie einen Ball, der aus Matsch und Schnee geformt ist. "Wenn sie in die Nähe der Sonne kommen, werden sie immer wärmer, und das Eis verdampft", erklärt Harris. Um den Kern des Kometen herum wabert Dampf. Außerdem zieht er eine Spur aus Staub und Dampf hinter sich her, die im Sonnenlicht leuchtet: sein Schweif.

"Kometen sind wie fliegende Kühltruhen", erklärt Harris. Sie haben sich kaum verändert, seitdem die Planeten entstanden sind – und verraten deshalb viel über die Vergangenheit. Die Forscher glauben sogar, dass Kometen das Leben auf die Erde gebracht haben könnten. Denn man hat in ihnen Aminosäuren, die Bausteine des Lebens, gefunden.

Ob Panstarrs so hell leuchtet, dass man ihn gut ohne Fernglas erkennen kann, ist noch nicht sicher. Am ehesten ist er wohl um den 13. März zu entdecken – kurz nach Sonnenuntergang, in der Nähe der Mondsichel. Falls es mit Panstarrs nichts wird: Im November gibt es noch einmal eine Chance, einen Kometen zu sehen. Dann nähert sich Ison, der jetzt schon sehr hell leuchtet. Die Chance ist groß, dass er über Monate am Himmel zu sehen sein wird.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 02. März 2013: PDF-Version herunterladen

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