Die nationalistischen Töne der erzkonservativen polnischen PiS-Regierung belasten trotz des Ukraine-Kriegs die Beziehungen zum Nachbarn Deutschland. Dabei gab es eine historische Chance.
Jemand wie Marek Prawda leidet in diesen Tagen an seinem Land und seiner Regierung. Vor wenigen Jahren noch hat er sie selbst vertreten, erst als Botschafter in Berlin, dann in Brüssel – bis er geschasst wurde, weil die deutschfreundlichen Ansichten des ehemaligen Leipziger Studenten nicht mehr zu den neuen Mehrheitsverhältnissen in seiner Hauptstadt passten. "Nicht alle Polen denken so", sagt er nun an diesem milden Septembertag fast flehentlich in einem Warschauer Hotel: "Geben Sie das andere Polen nicht auf!"
Am meisten ärgert ihn, dass mit dem von Russlands Präsident Wladimir Putin befohlenen Krieg gegen die Ukraine eine historische Chance zwischen der ...