Statt im Gefängnis lebt der Kleinkriminelle Stephan Groß mit einer elektronischen Fußfessel. Das Gerät zwingt ihn dazu, sein eigener Wärter zu sein. .
Manche Leute kostet Zuspätkommen den Job. Stephan Groß (Name geändert) kann es die Freiheit kosten. Jeden Morgen um Punkt sechs Uhr erwartet man ihn im Betrieb, zehn Minuten dauert der Fußweg. Um 5 Uhr 45 verlässt er das Haus, vorher darf er nicht. Eine Viertelstunde, das ist knapp, aber zu schaffen. Sofern sich Stephan Groß nicht aufhalten lässt. Er rennt nicht, aber er geht schnell. Und er hält nicht an. "Der Weg zur Arbeit ist ja auch nicht dazu da, um zwischendurch beim Bäcker vorbeizuschauen", sagt er dazu.
Grund für diese Eile ist der kleine Begleiter, den Stephan Groß stets mit sich führt: Unter dem Saum des linken Hosenbeins trägt er ein rechteckiges Kästchen, an dem normalerweise eine grüne Lampe leuchtet. Sollte Stephan Groß einmal vor 5.45 Uhr das Haus verlassen oder um sechs noch nicht bei der Arbeit sein, leuchtet eine ...