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"Die Kälte war gefährlich"

  • Matteo Schroff, Klasse 4c, Lorettoschule (Freiburg)

  • Fr, 23. März 2018
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit dem Biathleten Benedikt Doll, der bei Olympia zwei Bronzemedaillen holte.

Benedikt Doll im Wettkampf in Pyeongchang  | Foto: Thibaut/NordicFocus
Benedikt Doll im Wettkampf in Pyeongchang Foto: Thibaut/NordicFocus

Zisch-Reporter Matteo Schroff aus der Klasse 4c der Lorettoschule in Freiburg hat bei den Olympischen Spielen im Februar in Pyeongchang dem Schwarzwälder Biathleten Benedikt Doll fest die Daumen gedrückt. Prompt hat dieser sowohl in der Verfolgung als auch mit der Staffel eine Bronzemedaille gewonnen... Nach Dolls Rückkehr hat Matteo Schroff den erfolgreichen Athleten interviewt.

Zisch: Wie alt waren Sie, als Sie das erste Mal auf Skiern standen und vor allem eine Zielscheibe getroffen haben?
Doll: Ich stehe auf Skiern, seit ich denken kann. Zum ersten Mal mit vier Jahren, glaube ich. Mit dem Biathlon habe ich mit sieben Jahren angefangen. Damals noch mit einem Luftgewehr.
Zisch: Machen Sie noch andere Sportarten – haben Sie dazu überhaupt genug Zeit?
Doll: Andere Sportarten gehören sozusagen zu meinem täglichen Training dazu. Im Sommer haben wir ja keinen Schnee. Daher gehe ich zum Beispiel viel Radfahren – Rennrad und Mountainbike, zudem gehe ich Laufen, Kanufahren und Klettern. Als Skiersatz haben wir im Sommer Skiroller. Mit denen kann man auf Teer laufen wie auf Schnee. Wettkämpfe mache ich aber nur im Biathlon.
Zisch: Wie schwer war es, sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren?
Doll: Besonders wichtig ist es, dass man sich für den Weltcup qualifiziert, was schwer ist. Wir haben in Deutschland viele gute Biathleten, aber im Weltcup ist nur Platz für sechs Sportler. Wenn man diese Hürde geschafft hat, im Weltcup läuft und vorne mitmischt, dann ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele nicht ganz so schwer.
Zisch: Wie fanden Sie den Streckenverlauf – und konnten Sie gut mit der Kälte umgehen?
Doll: Die Strecke war in Ordnung, aber nicht perfekt für mich. Es ging zuerst alles bergauf und dann wieder alles bergab ins Stadion, das gefällt mir nicht ganz so gut. Ich mag es lieber, wenn die Strecke abwechslungsreicher ist und öfter ansteigt und abfällt. Die Kälte war in den ersten Tagen sehr gefährlich. Ich musste immer schauen, dass meine Finger warm blieben. Denn mit den kalten Fingern hat man kein Gefühl mehr am Abzug des Gewehrs, und dann wird es schwierig, zu treffen. Dennoch habe ich es gut hinbekommen.
Zisch: Haben Sie bei Olympia auch andere Sportarten besucht?
Doll: Die Strecken der Langläufer waren direkt neben dem Biathlonstadion, da habe ich ab und zu mal vorbeigeschaut. Für andere Sportarten hatte ich leider keine Zeit, da wir über alle drei Wochen verteilt unsere Wettbewerbe hatten und immer trainieren mussten. Die Rodler hatten zum Beispiel nur ein Rennen am ersten Wochenende und dann keine Rennen mehr. Da bleibt dann Zeit, die Wettkämpfe anderer Sportarten anzuschauen.
Zisch: Sie kochen ja selbst sehr gerne und Ihre Eltern haben ein Hotel in Hinterzarten. Haben Sie das koreanische Essen probiert und hat es Ihnen geschmeckt?
Doll: Wir haben im olympischen Dorf gegessen, dort gab es auch koreanisches Essen. Mir schmeckt die koreanische Küche sehr. Jedoch war ich nach drei Wochen in Pyeongchang froh, wieder nach Hause zu kommen und etwas typisch Deutsches zu essen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 23. März 2018: PDF-Version herunterladen

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