Der Däne Claus Ruhe Madsen will Rostock bewegen. Seit Anfang September regiert der parteilose Oberbürgermeister die größte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns.
Aus seinem neuen Büro hat man einen schönen, freien Blick auf den Neuen Markt im Zentrum von Rostock, auf die kunstvoll restaurierten Fassaden an der Südseite und die mächtige Marienkirche im Westen. Aber dafür hat Claus Ruhe Madsen jetzt weder Zeit noch Muße. Denn er hat viel zu tun, sehr viel. Erst jetzt wird ihm richtig klar, dass er von jetzt an die Verantwortung für immerhin 210 000 Menschen trägt, sieben Jahre lang, rund 2000 Tage. Wenn alles gut geht.
"Rostock bewegen!" – mit diesem Slogan gewann der gebürtige Kopenhagener die Sympathien der Wähler. Und wurde am 16. Juni als erster ausländischer Bewerber zum Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt gewählt. In der Stichwahl schlug er den bisherigen Sozialsenator Steffen Bockhahn (Die Linke) mit 57,1 zu 41,1 Prozent der Stimmen. Die dänischen Medien feierten ihn danach wie einen Helden; ihm war dieser Hype im kleinen Nachbarland eher leicht peinlich. "Ich habe die Wahl nicht ...