Wahlkreis Emmendingen/Lahr
Der Bundestagsabgeordnete Peter Weiß spricht über den Abschied und seine Nachfolge
Fr, 24. Juli 2020, 11:05 Uhr
Lahr
Peter Weiß wird nicht mehr für die CDU im Bundestagswahlkreis Emmendingen/Lahr antreten. Wir haben mit ihm über Abschied, Nachfolge und aktuelle Themen gesprochen.
Die Nachfolge: "Es gibt keine Kronprinzessin und keinen Kronprinzen." Weiß geht davon aus, dass im Sommer einige Bewerbungen eingehen werden, eventuell aus den Reihen junger, aufstrebender Unionler oder aus der Riege der Bürgermeister. Dass die Lahrer Stadtverbandsvorsitzende Annette Korn dieses Mal einen Bewerber aus der Ortenau an der Reihe sieht, kann Weiß nachvollziehen. "Das ist nicht unverständlich." Weiß, der in Kollnau wohnt, hatte den verstorbenen Rainer Haungs aus Lahr abgelöst. Sicher ist sich Peter Weiß, dass sein Nachfolger sehr gute Chancen haben wird, das Direktmandat zu gewinnen.
Die wirtschaftliche Lage: Grundsätzlich sieht Weiß eine "bemerkenswert positive Grundstimmung" bei den Unternehmen, "es herrscht keine Katastrophenstimmung." Allerdings hänge alles davon ab, bald den konjunkturellen Umschwung hinzubekommen. Die wichtige Frage für ihn ist: Wie kommt Deutschland aus dem tiefen wirtschaftlichen Einschnitt nach Corona heraus?
Corona: Peter Weiß appelliert an die Menschen, weiter vorsichtig zu bleiben: "Wenn die Disziplin nicht nachlässt und wir die zweite oder dritte Welle verhindern können, dann gibt es gute Aussichten, dass es wieder aufwärtsgeht. Aber Gnade uns Gott, wenn wir wieder einen Corona-Ausbruch erleben. Es liegt deshalb in unserer Hand."
Regionale Themen: "Die großen Themen sind am Laufen", sagt Peter Weiß und meint damit die Rheintalbahn oder den sechsspurigen Ausbau der Autobahn. Sehr froh ist er, dass die Haslach-Umfahrung endlich beschlossen ist. Bei der Schutterparallele sieht er am Ende die Stadt Lahr vor der Entscheidung: entweder eine Bundesstraße mit Tunnel oder die Herunterstufung der Bundesstraße. Dafür aber – und damit für ein Lkw-Nachtfahrverbot – sei der Autobahnanschluss Offenburg-Süd notwendig. "Ohne Umleitung geht es nicht", sagt Weiß pessimistisch. Alles andere – und damit auch Tempo 30 auf der Bundesstraße hält er für "Zwischenlösungen, die halbwegig sind".
ÖPNV und Radwege: Den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs sieht Peter Weiß als wichtiges Thema der Zukunft an, durch die erhöhte Förderung des Bundes seien dafür die Grundlagen geschaffen. Große Hoffnungen setzt er in das Fahrrad und vor allem dessen Elektrifizierung: "Das E-Bike revolutioniert die Welt. Jetzt kann man im Anzug zur Arbeit fahren, ohne verschwitzt anzukommen." Wichtig ist für Weiß in diesem Zusammenhang der Ausbau der Radschnellwege, zum Beispiel auch in Richtung Schuttertal. Der ÖPNV darf aus seiner Sicht nicht an der Grenze haltmachen. Grenzüberschreitende Bustarife und mehr Verkehrsverbindungen hält er für notwendig.
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