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"Das war die beste Niederlage"

  • Fabian Hin, Klasse 9a, Geschwister-Scholl-Gymnasium & Waldkirch

  • Mi, 23. Dezember 2015, 14:50 Uhr
    Schülertexte

     

Bei der Dart-WM vor einem Jahr traf der Debütant Sascha Stein auf den Weltmeister Michael van Gerwen. Stein war die Überraschung des Turniers. Fabian Hin aus der Klasse 9a des Geschwister-Scholl-Gymnasiums hat ihn interviewt, da er selbst gerne spielt.

Bei der Dart-WM vor einem Jahr traf der Debütant Sascha Stein auf den Weltmeister Michael van Gerwen. Stein war die Überraschung des Turniers. Fabian Hin aus der Klasse 9a des Geschwister-Scholl-Gymnasiums hat ihn interviewt, da er selbst gerne spielt.

Zischup: Seit wann spielen Sie Dart?
Stein: Ich spiele E-Dart seit meinem 16. Lebensjahr und Steeldart so richtig jetzt seit zwei, drei Jahren. Die großen Turniere spiele ich erst seit dieser Runde, also war die WM nach der Superleague mein erstes großes Turnier.
Zischup: Wie sind Sie zum Dartsport gekommen?
Stein: Ich spielte damals Fußball und nach dem Training haben wir öfter mal Dart gespielt. So habe ich auch Dartspieler kennengelernt. Und das Talent war ebenfalls vorhanden. Es hat nicht lange gedauert, bis ich dann in meiner ersten Mannschaft gemeldet wurde.
Zischup: Was waren bis jetzt Ihre größten Erfolge im Dartsport?
Stein: Natürlich der WM-Auftritt. Im E-Dart bin ich auch schon Weltmeister im Cricket Doppel und Europameister im 501 Doppel. Das waren die größten Erfolge. Im E-Dart hab ich auch schon mehrfach im Nationalteam gespielt und mit meiner Mannschaft Hexenarena Joy sind wir achtfacher BL Süd-West Meister.
Zischup: Welche Erfahrung konnten Sie bei der WM sammeln und was war es für ein Erlebnis, gegen die momentane Nummer eins der Welt anzutreten?
Stein: Die Erfahrung war großartig, ich habe gemerkt, dass fast alle Stars ganz normale Menschen sind. Viele schalten einfach an, wenn sie auf die Bühne gehen. Ich konnte definitiv viele Eindrücke mitnehmen und habe gemerkt, dass alles sehr harte Arbeit ist. Gegen die momentane Nummer eins zu spielen, war eine super Sache. Es war meine beste Niederlage und jeder erinnert sich daran.
Zischup: Die Teilnahme an der WM ist der größte Traum für jeden Dartspieler. Haben Sie dennoch ein persönliches Ziel, das Sie in ihrer Karriere noch erreichen wollen?
Stein: Ich möchte einfach nur beweisen, dass es nicht nur eine Eintagsfliege war, das heißt nach Möglichkeit mich im Profibereich etablieren. Das wird jetzt wahrscheinlich noch nichts wegen meiner Tochter, aber das könnte man als Ziel sehen.
Zischup: Wie hat sich der Dartsport Ihrer Meinung nach in den letzten Jahren in Deutschland entwickelt?
Stein: In den letzten zwei bis drei Jahren hat sich der Dartsport in Deutschland nur nach vorne entwickelt. Es gibt immer mehr Nachwuchstalente und auch mehr Fernsehübertragungen. Ich bin noch sehr frisch dabei, merke aber auch bei außenstehenden Personen, dass sie sich sehr dafür interessieren.
Zischup: Können Sie sich vorstellen, dass Sie oder andere deutsche Dartspieler in den kommenden Jahren vielleicht einmal in die Top 20 der Welt aufsteigen werden?
Stein: Ich könnte mir schon vorstellen, dass Spieler aus Deutschland in die Top 20 aufsteigen werden. Ich denke, Max Hopp und Jyhan Artut können es auf jeden Fall packen. Auch ich, aber dann müsste auf jeden Fall ein Sponsor da sein als Unterstützung und im privaten Umfeld muss alles passen. Mit Fleiß und Training packen es auch die Spieler aus dem deutschsprachigen Raum. Mensur Suljuvic aus Österreich zeigt ja, wie es geht.
Zischup: Kann man als deutscher Dartprofi genauso wie bekannte Dartprofis in England von den Preisgeldern der Wettkämpfe leben oder braucht man einen Nebenjob und falls ja, welchen haben Sie?
Stein: Ich kann davon noch nicht leben. Ich arbeite hauptberuflich als Dreher. Dart ist mein Hobby. Vielleicht kann ich es zum Profi schaffen, aber meiner Meinung nach kann in Deutschland noch niemand davon leben.
Zischup: Wie viel Zeit verbringen Sie mit dem Dartsport?
Stein: Ich verbringe sehr viel Zeit mit dem Dartsport, ich spiele E-Dart und Steeldart, ich spiele viele Turniere und trainiere mit Teamkollegen. Ich habe auch jetzt mehr Zeit, da ich in keiner Beziehung mehr bin, aber alle zwei Wochen ist Dart egal. Da kümmere ich mich dann um meine Tochter.
Zischup: Wenn man Dartprofi werden möchte, braucht man dafür Talent oder reicht hartes Training?
Stein: Ich denke, man braucht beides. Es gibt einige, die haben es über Talent gepackt, wiederum andere nur über Training. Ohne Talent bringt auch viel Training nichts.
Zisch up: Werden Sie inzwischen auf der Straße erkannt?
Stein: Ja, wurde ich auch schon vorher, aber jetzt wollen manche sogar Fotos machen oder ich muss Autogrammkarten unterschreiben. Das ist ein schönes Gefühl, aber ich bin immer noch der Alte und geh auch immer noch mit meinen Kumpels feiern.



Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 18. Dezember 2015: PDF-Version herunterladen

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