Der Bundeswehrsoldat Tino Kässner wird in Kabul Opfer eines Selbstmordattentäters und findet ein neues Ziel im Leben – den Leistungssport als Radfahrer.
Als ob du einen Schalter umlegst: Im Bruchteil einer Sekunde ändert sich alles. Unwiderruflich. Nur einen winzigen Augenblick kann Tino Kässner das Gesicht des Mannes erkennen, der da in einem weißen Toyota in Kabul auf ihn zurast. Ein Wimpernschlag, in dem er ein Grinsen erkennt und die Paschtunenmütze auf dem Kopf des Fahrers.
Einen Moment scheint die Welt stillzustehen: "Da geht gerade etwas gewaltig schief", denkt Kässner noch – dann detonieren im Fußraum des Toyota zwölf Kilogramm Sprengstoff.
Fünf Jahre später sitzt der 36-Jährige auf der Terrasse seines Hotels in Mallorca und blinzelt zufrieden in die Nachmittagssonne. Die Fahrrad-Trainingseinheit ist vorbei, das Wetter so gut, dass er noch im ...