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Zischup-Interview

"Das Abendbrot kann ich immer noch nicht leiden"

  • Max Gerold, Klasse 9a, Hebelgymnasium & Lörrach

  • Fr, 03. April 2015, 13:00 Uhr
    Schülertexte

     

Max Gerold aus der Klasse 9a des Lörracher Hebelgymnasiums wollte wissen, wie es sich in einem fremden Land lebt. Er hat dazu eine Frau befragt, die von China nach Deutschland gezogen ist. Ihren richtigen Namen wollte die Chinesin nicht verraten. Max Gerold hat ihr den Namen Frau Wang gegeben.

Zischup: Aus welchem Grund sind Sie nach Deutschland gezogen?
Wang: Ich habe meinen Mann in China bei der Arbeit kennengelernt und bin mit ihm nach Deutschland gezogen, um eine Familie zu gründen. Ich wusste, dass es für mich eine große Herausforderung sein würde, ganz besonders, weil ich in China einen guten Beruf hatte, aber ich bin trotzdem gegangen, weil Europa für Chinesen ein Traum ist. Und weil ich ein Abenteuer erleben wollte.
Zischup: War es für Sie sehr schwer Deutsch zu lernen?
Wang: Deutsch zu lernen, ist auf jeden Fall sehr schwierig. Ich habe bereits in China angefangen und besuche heute immer noch einen Deutschkurs. Besonders die Grammatik und das Schreiben fällt uns Chinesen schwer.
Zischup: Was war Ihr erster Eindruck von Deutschland?
Wang: Als ich das erste Mal nach Deutschland kam, fiel mir sofort auf, dass hier viel weniger Leute unterwegs sind, dass die Luft deutlich klarer ist und dass es hier vielmehr grüne Flächen gibt. Die Menschen haben auf mich einen ziemlich freundlichen Eindruck gemacht. Für mich war es jedoch anfangs schwierig, mit ihnen zu kommunizieren, da die wenigsten Englisch sprechen konnten.
Zischup: Halten Sie noch Kontakt zu ihren Freunden und zu ihrer Familie in China?
Wang: Mit meinen Freunden und meiner Familie halte ich immer noch guten Kontakt, da ich alle zwei Jahre mal zu Besuch komme. Ansonsten schreibe ich mit ihnen Emails und führe Telefonate.
Zischup: Vermissen Sie das Essen aus Ihrer Heimat?
Wang: Natürlich vermisse ich das Essen sehr, denn es ist in Deutschland sehr schwer dafür die richtigen Zutaten zu finden. Außerdem gibt es hier keine richtigen chinesischen Restaurants in der Umgebung. Und ich kann das deutsche Abendbrot noch immer nicht leiden.
Zischup: Wie lange hat es gedauert, bis Sie sich in Deutschland richtig wohlgefühlt haben?
Wang: Anfangs fiel es mir sehr schwer, mich hier wohlzufühlen, weil ich noch keine Arbeit und keine Freunde hatte. Doch langsam habe ich durch neue Nachbarn, durch meine Kinder und durch neue Freizeitaktivitäten viele Freunde gefunden, die mir mein Leben angenehmer gemacht haben.
Zischup: Was finden Sie, sind die wichtigsten kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und China?
Wang: Es gibt natürlich sehr viele kulturelle Unterschiede, zum Beispiel dass die Deutschen im Gegensatz zu den Chinesen sehr ordentlich sind. Viele der Deutschen glauben an Gott, während die meisten Chinesen Atheisten sind. Beim Reisen nehmen die Chinesen immer eine Kamera mit, während die Deutschen alles mit dem Auge betrachten.

Ressort: Schülertexte

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