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Besuch aus dem Mittelalter

  • Lea Kramer, Philippa Maeßen, Klasse 4a, Geroldseckerschule & Lahr

  • Sa, 30. Mai 2015
    Zisch-Texte

     

Zwei Ritter machten Station in Lahr, erzählten Interessantes aus ihrem Leben und lieferten sich sogar ein paar richtige Kämpfe.

Am 15. Mai kamen zwei Zehntklässler verkleidet als Ritter zu uns in die Geroldseckerschule Lahr. Sie gaben sich als Herr Gerold Alaric von Falkenberg und Sir William de Bordell aus, und sie erklärten uns, dass sie gerade auf der Durchreise zur Burg Hohengeroldseck seien und dabei an unserer Schule vorbei kämen.

Alles, was sie uns zeigen wollten, bauten sie in der großen Turnhalle auf. Alle Viertklässler, die auf Bänken und Matten saßen, bestaunten die Ausrüstung. Die beiden hatten zwei unterschiedliche Rüstungsarten auf dem Boden verteilt.

Bei dem einen Ritter lagen mehr Bekleidungsteile als bei dem anderen Ritter. Sie erklärten uns als Erstes, dass es früher reiche und arme Ritter gab. Man konnte sie an der Länge ihres Unterhemdes, an der Kopfbedeckung, an der Art ihrer Schuhe und an der Ausstattung der Rüstung erkennen.

Der reichere Ritter hatte ein Unterhemd bis fast zu den Knien, ein Schwert, ein Kettenhemd für den Kopf und den Körper und Arm- und Beinschutz, einen stabileren Helm und Schuhe mit langen Spitzen. Er erklärte uns: "Das Sprichwort: ,Auf großem Fuß leben’ kommt aus der damaligen Zeit, denn auch an den Schuhen konnte man den Reichtum der Ritter erkennen." Je länger und spitzer der Schuh war, umso reicher war der Ritter.

Danach zeigten und erklärten uns die beiden Ritter ihre Rüstung. Daran konnte man gut erkennen, dass ein reicher Ritter mehr Auswahl an Rüstungsteilen hatte als ein armer Ritter. Beim reichen Ritter wog die Rüstung etwa 30 Kilogramm und bei dem armen rund 20 Kilogramm. Allein ein Kettenhemd wiegt schon 14 Kilo. Das ist ganz schön viel.

Da die Rüstungen so schwer waren brauchten die Ritter immer einen Gehilfen zum Anlegen der Rüstung, den nannte man Knappen. Allein konnten sie das Kettenhemd nicht anziehen. Nach dem Kettenhemd begann man, die Rüstung von unten nach oben anzuziehen, also zuerst an den Beinen und dann immer weiter nach oben. Das lag daran, dass ein komplett angezogener Ritter sich nur noch schwer bücken konnte.

Nachdem die beiden "Schülerritter" uns alles zur Ausrüstung erklärt hatten, zeigten sie uns noch ein paar Ritterkämpfe. Es war richtig spannend zuzusehen. Sie kämpften mit Rüstung und Schwert. Das fanden die meisten toll!

Nach mehreren Zweikämpfen war es entschieden: Der reichere Ritter fiel zu Boden und der arme Ritter gewann, und alle jubelten. Man sah den beiden Rittern an, dass so ein Kampf sehr anstrengend war, weil die Rüstung so schwer war.

Am Ende durften wir das, was uns an der Rüstung am meisten gefiel, in den Händen halten oder sogar auch gleich anprobieren.

Als Abschluss durften wir noch Fragen rund um das Rittertum an die beiden Zehntklässler stellen. Das war ein sehr interessanter und spannender Vormittag in der Schule!

Ressort: Zisch-Texte

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