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Beamtenbund lobt den Bildungsplan

Andreas Böhme
  • & epd

  • Sa, 16. April 2016
    Südwest

     

Chef des Lehrerverbands VBE spricht von "epochalem Werk".

STUTTGART. Der im Beamtenbund organisierte Lehrerverband VBE widerspricht Kritikern aus der Opposition, die am Inkrafttreten des Bildungsplans rütteln wollen. Auf dem Gewerkschaftstag in Mannheim lobte VBE-Landeschef Gerhard Brand am Freitag den neuen Plan als "epochales Werk", das in der Lehrerschaft bereits weitgehend akzeptiert sei. Auch der Startzeitpunkt gehe in Ordnung.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Georg Wacker hatte Anfang April bemängelt, dass Noch-Kultusminister Andreas Stoch (SPD) das Werk noch vor Beginn der Koalitionsverhandlungen in Kraft setze. Im Gegenteil, so Brand: Stoch habe damit seine Nachfolger sogar entlastet. Ab Herbst gilt der neue Bildungsplan auch für den Unterricht, deshalb sei es korrekt, ihn jetzt freizugeben. Auch müssten Schulbuchverlage ihre Produkte darauf abstimmen. Dies ist bereits geschehen, deshalb wäre eine Verschiebung für die Verlage existenzgefährdend, so Wolf-Rüdiger Feldmann vom Verband für Bildungsmedien. Auch die Fortbildung Hunderter Lehrer als Multiplikatoren laufe bereits und könne nicht weiter verschoben werden. Man müsse allerdings akzeptieren, dass Lehrer im Unterricht das weit über tausend Seiten starke Werk "didaktisch reduzieren", sagte Brand.

Lob bekam Stoch auch vom Konstanzer Bildungsforscher Andreas Helmke. Der neue Bildungsplan "hat Gewicht und ist die Referenzklasse" Ohnehin sei das Land bei den Bildungsplänen schon seit den Schulministern Annette Schavan und Helmut Rau Vorreiter und Vorbild.

Umstritten war bei der Erstellung des Plans, welche Bedeutung das Leitprinzip "Akzeptanz sexueller Vielfalt" spielen soll. In einem nicht zur Veröffentlichung bestimmten Entwurf hatte dieses Prinzip vor zwei Jahren ein hohes Gewicht. Dagegen gab es eine Onlinepetition mit 192 000 Unterschriften und mehrere Demonstrationen in Stuttgart. Nun geht das Thema in einer allgemeinen Leitperspektive "Akzeptanz und Toleranz von Vielfalt" auf, die auch ethnische und religiöse Minderheiten berücksichtigt.

Ressort: Südwest

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