Amnon Weinstein ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Er restauriert Geigen, die vom Holocaust erzählen – jetzt hat er dafür das Bundesverdienstkreuz bekommen. Ein Hausbesuch in Tel Aviv.
Es ist ein schöner Tag im November, als in der Werkstatt des Geigenbauers Amnon Weinstein in Tel Aviv das Telefon klingelt. Er ahnt nicht, wie wichtig der Anruf für ihn sein wird. Schließlich rufen ihn ständig Leute an. Weinstein ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet und auch außerhalb Israels bekannt. Was er macht, ist einzigartig. Er restauriert Geigen, bevorzugt solche, die Geschichten vom Holocaust erzählen. Er besitzt 66 von ihnen. Ihre Besitzer sind schon lange tot. Erschossen. Vergast. Verhungert. Erfroren. Wer waren sie? Und welche Rollen haben die Geigen in ihrem Leben gespielt? Weinstein sammelt solche Informationen und trägt sie fein säuberlich in ein dickes Notizbuch ein. Das ist Teil seines Projekts "Violins of Hope". Mit seinen Geigen reist Weinstein um die ganze Welt. Istanbul, Jerusalem, Paris, Madrid, London, Cleveland. Berühmte Orchester wie die Berliner Philharmoniker haben schon Konzerte auf ihnen gespielt. Weinstein sagt, die Erinnerung habe sich zwar nicht ...