Tödlicher Fluch? Betrügerische Wunderheilerin ergaunert tausende Euro an der Dreisam

Di, 01. Dezember 2015 um 10:16 Uhr

Verflucht? Am Freitag, 27. November, gegen 13 Uhr, wurde eine 61-jährige Frau in der Kaiser-Joseph-Straße von einer anderen Frau auf Russisch angesprochen. Die fremde Frau behauptete, dass sie Wunderheilerin sei und sehe, dass auf der Familie der 61-Jährigen ein Fluch liege.
Die Wunderheilerin bot an, an der Dreisam ein Ritual durchzuführen, um den Fluch abzuwenden - sonst werde die Tochter sterben. Dann kam noch eine weitere Frau hinzu, angeblich eine Patientin der Wunderheilerin. Beide Frauen redeten ununterbrochen auf die "Verfluchte" ein, bis sie sich aus Angst um ihre Familie auf das Ritual einließ.
Bei dem Ritual an der Dreisam fand die Wunderheilerin allerdings heraus, dass sie den Fluch nur mit einem weiteren Ritual abwenden könne, für welches man Geld benötige. Die 61-Jährige hob daraufhin Geld in vierstelliger Höhe bei einer Bank in der Kaiser-Joseph-Straße ab und übergab es der Wunderheilerin in einer Seitenstraße, im Bereich des Schwabentores.
Die Heilerin wickelte das Geld in ein Tuch. Nach dem Ritual gab sie das Tuch an die Frau zurück. Dazu die Anweisung, es neun Tage unter ihr Kopfkissen zu legen und erst dann wieder zu öffnen. Auch dürfe sie niemanden davon erzählen.
Die 61-jährige Frau folgte dieser Anweisung letztlich nicht und öffnete das Tuch vor der Zeit. In dem Tuch fand sie aber nur wertlose Papierschnipsel.
Täterbeschreibung
- Wunderheilerin: 160-165 cm groß, etwa 50 Jahre alt, korpulent, blonde schulterlange Haare, rundes Gesicht, sprach ausschließlich Russisch, trug hellen Mantel und führte eine schwarze Tasche mit.
- Patientin: ca. 170 cm groß, etwa 30-35 Jahre alt, schlank, blonde lange Haare, oben zusammengesteckt, sprach ebenfalls nur Russisch, trug einen hellen Mantel mit Kapuze, führte eine hellbraune Tasche mit. Die angebliche Patientin wurde von der Wunderheilerin "Marina" genannt.
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