Beratung
Tipps, wie der Einstieg in den Beruf gelingen kann
Was kann ich gut, wie definiere ich Karriere? Zwei Berufsberater geben Tipps, wie Studierende schon im Studium herausfinden, wie sie arbeiten wollen und was Noten für die Jobsuche bedeuten.
Friedrich Arndt, Leiter der Zentralen Studienberatung, berät immer wieder Studierende, die im Laufe ihres Studiums mit der Frage nach dem Danach hadern. Er rät Studierenden, während ihres Studiums eigenverantwortlich herauszufinden, was man besonders gut kann und wo man damit hin möchte. Praktika seien da das beste Mittel, um auch auf versteckte Talente und Vorlieben zu stoßen. "Die Chance, der Studienzeit besteht auch darin, die eigenen Stärken anzuwenden und auszuprobieren, das sollte nicht nur auf den Hörsaal beschränkt sein", sagt Arndt.
Jeder Studierende sollte über seine eigene Definition von Karriere nachdenken, rät Friedrich Arndt. "Ist es mir wichtig, etwas Sinnstiftendes zu tun? Dann kann meine Schlussfolgerung sein, den Schwerpunkt der Jobsuche auf den sozialen Sektor zu legen." Es schadet auch nicht, die eigenen Ansprüche für ein zufriedenstellendes Arbeitsleben zu klären und zu verfolgen.
Uni-Absolventen, die auf Jobsuche sind, rät Arndt zu einem Rechercheplan: Wo sind die Jobs oder Arbeitgeber, die mich interessieren? Mit wem könnte ich versuchen ins Gespräch zu kommen?
Christof Hilligardt ist der Meinung, dass die nötige Reife sowie Kontakte im Berufsleben manchmal die entscheidende Weiche stellen können. Was bei vielen noch tabu ist, aber nicht ganz unwichtig: Jeder Studierende sollte sich während des Studiums trauen, die eigene Fächerwahl zu überdenken. Es ist kein Fehler, im Jobcenter, bei der Studienberatung der Uni oder bei Dozenten Fragen zu den Jobchancen zu stellen. Hilligardt plädiert für ein "Sowohl-als-Auch von Ratio und Emotio" bei der Wahl des Studienfachs, neben einer Grundbegeisterung für die Materie an sich.
"Die Profilbildung während des Studiums, insbesondere durch Praxiserfahrung, sind ein nicht zu unterschätzendes Element", sagt Christof Hilligardt. Man solle sich nicht in der Uni verstecken. Da G8 und die Bologna-Reform nicht viel Zeit und Spielraum zum Ausprobieren lassen, ist Eigeninitiative bei einigen Studiengängen erforderlich. Die Fragen "Ist das wirklich was für mich?" und "Sind Wunschjob und was ich mitbringe kompatibel, wo muss ich Abstriche machen?", sollte man sich ständig stellen. Dazu könnte man Praktika absolvieren, oder direkt an den betreffenden Stellen wie bei Messen oder im Gespräch mit Mitarbeitern fragen.
Wichtig sei, so Arndt, dass der Arbeitgeber eine klare Linie im Werdegang erkennt. Dann könne auch ein promovierter Kunsthistoriker in einem Unternehmen arbeiten, dass mit der eigentlichen Profession nichts zu tun habe.
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