Schneesehnsucht: Das Snowboarder-Tagebuch

Fr, 22. Januar 2010 um 16:07 Uhr

Montag
Der erste Schnee fällt und voller Optimismus trage ich bereits liebevoll eine Wachsschicht auf mein Board auf. Mit einer Träne der Freude im Auge schraube ich schließlich noch meine Bindung aufs Board und ich bin bereit - bereit für sanfte Tiefschneeabfahrten und riskante Manöver im Funpark.
Dienstag
Die Schneedecke ist irgendwie nicht wirklich geschlossen. Na ja egal, solange das Board irgendwie rutscht ist das für einen Saisonbeginn zufriedenstellend, ich will ja nicht sofort zum notorischen Nörgler mutieren und der deutschen Nörgeltugend verfallen. Nörgler und Dauerpessimisten gibt es genug, also warum sich beschweren.
Mittwoch
Den Monotheismus missachtend suche ich bei Google nach einem Schneegott. Tatsächlich findet Google innerhalb von 0,37 Sekunden 19.300 Ergebnisse. Toll, einfach genial. Und was kann dieser Schneegott für mich tun, mal sehen. Sch…., der ist ja total unnütz dieser Schneegott. Man(n) beziehungsweise Frau beziehungsweise ich will mehr Schnee. Das neue Board will schließlich nicht nur auf harten Pisten herumkratzen.
Donnerstag
Also Klimawandel. Ja stimmt, deutlich spürbar. Schneekanonen, super Geräte, die jede Menge Schnee produzieren können. Aber will man diesen künstlichen Schnee wirklich, kann ich ja gleich in eine dieser Skihallen fahren. Berge haben die dort zwar nicht, aber viel Kunstschnee. Kunstschnee, tolles Nomen, setzt sich aus den Worten Kunst und Schnee zusammen. Ist es eine Kunst Schnee zu machen?
Freitag
Heute morgen lag tatsächlich etwas Schnee auf der Straße. Ein überwältigender Anblick. Vielleicht ist ja doch noch nicht alles zu spät und die große Schneeflut kommt noch. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Aber wo ist denn eigentlich mein neues Board? Verdammt, beim Pfandleiher. Diese Maßnahme war wohl doch etwas zu drastisch.
Mehr dazu:
- fudder: Schneegeflüster (3): Jakob Vidic
- fudder: Schneegeflüster (2): Malte Musik