Fall in Haslach
Polizei ermittelt gegen Abzock-Schlüsseldienst wegen Wuchers
Joachim Röderer & BZ-Redaktion
Mo, 26. Juni 2017 um 12:10 Uhr

Wer einen Schlüsseldienst holt, muss genau aufpassen! Foto: dpa-tmn
Klarer Fall von Abzocke: Am Sonntag gegen 12 Uhr bestellte ein 32-jähriger Freiburger einen Schlüsseldienst.
Der Mann war aufgrund medizinischer Umstände bewegungsunfähig, keine anderen Personen hatten einen Schlüssel für seine Wohnung. Im Internet hatte der 32-Jährige nach einem Schlüsseldienst gegoogelt und diesen über eine 0800-Nummer angerufen. Als der Mitarbeiter des Schlüsseldienstes mit Sitz in Nordrhein-Westfalen eintraf, verlangte dieser sofort eine schriftliche Auftragsbestätigung mit diversen Aufschlägen.
Nach ersten Differenzen öffnete der Schlüsseldienst schließlich die Türe und verlangte sofort die schriftliche Bestätigung der Rechnung in Höhe von mehr als 400 Euro.
Dem Kunden erschien der Betrag zu hoch, weshalb er die Polizei verständigen ließ. Die Polizei stellte die Personalien der Beteiligten fest und leitete Ermittlungen wegen Wucher ein. "Es besteht der Anfangsverdacht einer Straftat", erklärte am Montag Polizeisprecher Thomas Spisla. Denn: Bei einem örtlichen Schlüsseldienst hätte das Türöffnen am Sonntag rund 150 Euro gekostet, so die Recherchen der Polizei. Um Wucher handelt es sich, wenn der örtliche Vergleichspreis um mehr als 100 Prozent überschritten ist.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
- Vereinbaren Sie einen Festpreis. Fragen Sie nach möglichen Zuschlägen.
- Beauftragen Sie ortsansässige Betriebe, fragen Sie nach den Anfahrtskosten. Man muss genau hinschauen: Denn manchmal haben auch Betriebe, die ihren Sitz irgendwo in Deutschland haben, eine Freiburger Vorwahl.
- Hinterlegen Sie einen Ersatzschlüssel bei einer vertrauenswürdigen Person.
- Bezahlen Sie auf Rechnung. Der Schlüsseldienst hat keinen Grund, von Ihnen Sofortzahlung zu verlangen und ein seriöser Betrieb wird dies auch nicht tun. Wird Druck auf Sie ausgeübt, rufen Sie die 110!
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