Kälte
Obdachlose Frau im Freiburger Stadtgarten gestorben

Di, 24. November 2020 um 11:46 Uhr

Am Montagmorgen wurde die Frau tot hinter dem Musikpavillon im Stadtgarten aufgefunden. Foto: Thomas Kunz
Hintergrund: Die Frau führte bis vor ein paar Jahren ein bürgerliches Leben, verschwand dann für 15 Monate und starb nun wohl an Unterkühlung. Die Geschichte eines sozialen Absturzes mit tödlichem Ende.
Sie hatte ihr Nachtlager hinter dem Musikpavillon im Freiburger Stadtgarten aufgeschlagen. Am Montagmorgen wurde die 58-jährige Frau ohne festen Wohnsitz tot dort aufgefunden. Laut einer Ersteinschätzung eines Notarztes starb sie an den Folgen einer Erfrierung, so Polizeisprecherin Laura Riske.
Ergänzung (26. November):
Wie die Polizei zwei Tage später mitteilt, soll die Frau an einer "medizinischen Grunderkrankung" gestorben sein – und nicht, wie am Dienstag vermeldet, an einer Unterkühlung. Auch wurde die Frau nicht 57, sondern 58 Jahre alt. Wir haben die Überschrift und entsprechende Textpassagen dementsprechend geändert.
Wie die Polizei zwei Tage später mitteilt, soll die Frau an einer "medizinischen Grunderkrankung" gestorben sein – und nicht, wie am Dienstag vermeldet, an einer Unterkühlung. Auch wurde die Frau nicht 57, sondern 58 Jahre alt. Wir haben die Überschrift und entsprechende Textpassagen dementsprechend geändert.
Es waren die ersten Nächte dieses Herbstes, in denen es Minusgrade gegeben hat. Am Wochenende kühlte die Luft in Freiburg auf bis zu vier Grad unter dem Gefrierpunkt ab. Trotz der Kälte würden in der Regel zwischen 60 und 80 Menschen draußen übernachten, sagt Rathaussprecher Toni Klein. Die meisten würden das freiwillig tun – weil sie zum Beispiel Hunde haben oder wegen einer Suchtproblematik. Angestellte der städtischen Straßensozialarbeit gingen aber ständig raus und machten Übernachtungsangebote.
Angespannte Situation in der Notunterkunft
In der städtischen Notunterkunft "Oase" an der Haslacher Straße soll nach Angaben des Leiters Claudius Heidemann jeder Schlafplatzsuchende aufgenommen werden. Wenn auch in den Zimmern zur Minimierung des Corona-Infektionsrisikos nur noch maximal zwei Menschen gleichzeitig übernachten dürfen. Die Situation sei aber angespannt. Im Oktober seien im Schnitt 45 Betten belegt gewesen, ab 50 gelte die Einrichtung als überbelegt.