Gutachten
Muss der Rettungshubschrauber Christoph 54 Freiburg verlassen?

Do, 30. Juli 2020 um 10:57 Uhr

Vielleicht bald Geschichte: Freiburger begutachten den Rettungshelikopter Christoph 54 an dessen Basis am Freiburger Flugplatz beim Tag der offenen Hangartore Foto: Thomas Kunz
Der rot-weiße Helikopter über den Dächern gehört zum Stadtbild, gut möglich aber, dass Christoph 54 in zwei, drei Jahren kein Freiburger mehr ist: Die Landesregierung will die Einsatzbereiche von Rettungshubschraubern in Baden-Württemberg neu zuzuschneiden und dadurch zu optimieren. Und ein Gutachten empfiehlt dazu, den Standort des Freiburger Heli nach Südosten zu verlegen.
Das Gutachten erstellt hat das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) in München mit dem Ziel, eine bessere Abdeckung des Landes zu erzielen und die Verzahnung mit Boden-Rettungskräften zu verbessern. Dafür bekäme Baden-Württemberg zwei zusätzliche Hubschrauber, von denen einer in Lahr stationiert würde. So von Norden aus unterstützt, sollte der Freiburger Hubschrauber etwas nach Süden rücken. "Zur Sicherstellung der Grundversorgung in den südlichen Landkreisen Lörrach und Waldshut sollte das Luftrettungsmittel im Bereich der Achse Kirchzarten – Todtnau stationiert werden", heißt es im über 200 Seiten dicken Konzeptpapier. Umgesetzt werden könnte die neue Struktur der Luftrettung in den nächsten zwei bis fünf Jahren.
Zum Hubschrauber-Standort Freiburg gehören drei Piloten und drei Notfallsanitäter in Vollzeitstellen sowie der Hangar samt Bereitschaftsräumen am Flugplatz. 15 Ärzte aus Freiburger Kliniken haben ebenfalls wechselnd Dienst im Heli. Bei der Deutschen Rettungsflugwacht in Stuttgart kommentiert man den möglichen Umzug noch nicht. "Haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns zunächst erst einmal mit den Inhalten detailliert auseinandersetzen möchten", sagt Sprecherin Maren Wittmann.
Die Freiburger Uniklinik war 2018, als Zahlen für das Gutachten erhoben wurden, mit 1800 Flügen die meistangeflogene Klinik im Land. Auch vom neuen Standort aus würde Christoph 54 weiterhin nach Freiburg fliegen. "Medizinisch spielt es für die Uniklinik keine große Rolle, wenn der Hubschrauber verlegt würde", sagt Sprecher Benjamim Waschow. "Wir begrüßen eher, wenn durch das Gutachten eine engere Verzahnung von bodengestützten und Luftrettungskräften erzielt wird."
Hintergrund: Gutachten sieht keinen Bedarf für einen Rettungsheli in Rickenbach Hintergrund: Lahr bekommt einen Rettungshubschrauber
Das Gutachten erstellt hat das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) in München mit dem Ziel, eine bessere Abdeckung des Landes zu erzielen und die Verzahnung mit Boden-Rettungskräften zu verbessern. Dafür bekäme Baden-Württemberg zwei zusätzliche Hubschrauber, von denen einer in Lahr stationiert würde. So von Norden aus unterstützt, sollte der Freiburger Hubschrauber etwas nach Süden rücken. "Zur Sicherstellung der Grundversorgung in den südlichen Landkreisen Lörrach und Waldshut sollte das Luftrettungsmittel im Bereich der Achse Kirchzarten – Todtnau stationiert werden", heißt es im über 200 Seiten dicken Konzeptpapier. Umgesetzt werden könnte die neue Struktur der Luftrettung in den nächsten zwei bis fünf Jahren.
"Medizinisch spielt es für die Uniklinik keine große Rolle". Benjamin Waschow, Sprecher der Universitätsklinik
Ob wirklich das gesamte Gutachten umgesetzt wird, ist nicht zu erfahren. "Es ist eine unabhängige, fundierte fachliche Empfehlung von anerkannten Experten", heißt es auf BZ-Anfrage im Innenministerium. "Auf Grundlage dieser Empfehlungen wird das Ministerium nun auch mit den Krankenkassen als Kostenträger über konkrete Standortfragen und Betriebszeiten entscheiden."Zum Hubschrauber-Standort Freiburg gehören drei Piloten und drei Notfallsanitäter in Vollzeitstellen sowie der Hangar samt Bereitschaftsräumen am Flugplatz. 15 Ärzte aus Freiburger Kliniken haben ebenfalls wechselnd Dienst im Heli. Bei der Deutschen Rettungsflugwacht in Stuttgart kommentiert man den möglichen Umzug noch nicht. "Haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns zunächst erst einmal mit den Inhalten detailliert auseinandersetzen möchten", sagt Sprecherin Maren Wittmann.
Notfallkräfte: Freiburger Luftrettung bekommt neuen Rettungshubschrauber
Die Freiburger Uniklinik war 2018, als Zahlen für das Gutachten erhoben wurden, mit 1800 Flügen die meistangeflogene Klinik im Land. Auch vom neuen Standort aus würde Christoph 54 weiterhin nach Freiburg fliegen. "Medizinisch spielt es für die Uniklinik keine große Rolle, wenn der Hubschrauber verlegt würde", sagt Sprecher Benjamim Waschow. "Wir begrüßen eher, wenn durch das Gutachten eine engere Verzahnung von bodengestützten und Luftrettungskräften erzielt wird."