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Rangliste

Freiburgs Kajo steigt überraschend in die Top Ten der deutschen Einkaufsmeilen auf

Simone Höhl
  • Do, 13. April 2017, 17:37 Uhr
    Freiburg

Erstmals erste Einkaufsliga: Freiburgs Kaiser-Joseph-Straße zählt jetzt zu den Spitzen-Shoppingmeilen der Republik. Ein Knaller, der auch Freiburgs Marketingchef überrascht.

Einkaufen scheint samstags in Freiburg erste Bürgerpflicht zu sein.  | Foto: Rita Eggstein
Einkaufen scheint samstags in Freiburg erste Bürgerpflicht zu sein. Foto: Rita Eggstein
Die Freiburger Kajo zählt zu den Deutschlands trubeligsten Einkaufsmeilen. Nach einer aktuellen Zählung ist sie auf Platz neun der meistbesuchten Einkaufsstraßen aufgestiegen. "Das ist ein Knaller, der uns auch überrascht", sagt Bernd Dallmann, Freiburgs Chefbeauftragter für Wirtschaft und Tourismus.

In einer neuen Rangliste ist die Kajo in der Top Ten mit prominenten Pflastern wie Münchens Kaufinger Straße und der Frankfurter Zeil gelandet. "Es sind schon besondere Umstände und Zufälle", sagt Bernd Dallmann. Die Studie wurde unter anderem am Vortag des Freiburg Marathons erstellt, das Zentrum war voll. Aber für den Chef der "Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH" (FWTM) ist es dennoch ein Zeichen, dass die Stadt mit den besten Lagen Deutschlands mithalten könne. "Das Potenzial ist da, da ist noch was drin. "

Überraschung Freiburg

Jeweils eine Stunde an zwei Tagen zählte "Engel & Völkers Commercial", der Gewerbezweig des Immobilienmaklers mit Zentrale in Hamburg, Passanten in den Einkaufsstraßen von 36 Städten: Am 28. März, einem Dienstag, an dem statistisch am wenigsten gekauft wird, und am 1. April, einem Samstag. Am stärksten Einkaufstag der Woche war in Stuttgarts Königstraße am meisten los – gut 17 000 Passanten, Platz ein s (siehe Tabelle unten).

"Für eine Überraschung sorgte Freiburg", teilte das Unternehmen mit. Tatsächlich schien am 1. April shoppen erste Bürgerpflicht zu sein. Fast 9600 Passanten wurden pro Stunde in der Kaiser-Joseph-Straße gezählt, am Dienstag waren es 5200 – beides Mal Platz neun. Freiburg ist für die Studienmacher ein Beispiel dafür, welche Rolle Wetter, Stadtmarketing und Events haben können.

Fünfmal so viel los wie im Vorjahr

Besonders krass ist der Anstieg des Ansturms im Vergleich zur Zählung des vergangenen Jahres: Am diesjährigen Samstag wurden fast 500 Prozent mehr Passanten in der Kajo gezählt als 2016, als kein Marathon war. Den nehmen ganze Familien zum Anlass für einen Wochenendtrip. Auch Anlässe wie das Weinfest ziehen Touristen an.

"Es ist auch klar, dass wir Glück hatten", sagt Dallmann, "hätten die früher gezählt, wären wir nicht unter die ersten Zehn gekommen." Doch Glück ist nicht alles: Das Plus am Dienstag betrug 250 Prozent – ohne Marathoneffekt, aber mit gutem Wetter. Der FWTM-Chef weiß, dass die derzeitige Baustelle am Nordende der Kajo, überhaupt die Baustellen in der Stadt, dem Einzelhandel zu schaffen machen. "Aber wenn die Umstände stimmen, knallt’s trotzdem."

Kein Grund zum Zurücklehnen

Ausruhen ist trotz allem nicht, sagt Dallmann mit Blick auf steigenden Internethandel und sinkende Kundenfrequenz. "Und in 1b-Lagen haben wir auch Leerstände." Doch das Ranking sei gut für Freiburgs Renommee – und ein großes Lob für seine Einzelhändler.

Einige Städte sind mit mehreren Einkaufsstraßen in der Rangliste vertreten, Freiburgs Rathausgasse schaffte es am Zähl-Samstag auf Platz 59. Ob es die Kajo nächstes Jahr wieder in die Top Ten schafft? "Wir arbeiten dran."
Infobox

Die Top Ten der deutschen Einkaufsmeilen (Passanten pro Stunde am Samstag)
  • 1 Stuttgart Königstraße (17.018)
  • 2 München Neuhauser Straße (15.248)
  • 3 Köln Schildergasse (15.089)
  • 4 München Kaufingerstraße (14.816)
  • 5 Hannover Georgstraße (14.189)
  • 6 Frankfurt Zeil (11.354)
  • 7 Dortmund Westenhellweg (10.946)
  • 8 Köln Hohe Straße (9.717)
  • 9 Freiburg Kaiser-Joseph-Straße (9.594)
  • 10 Hamburg Spitalerstraße (9.248)

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Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 15. April 2017: PDF-Version herunterladen

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