Freiburger Promis sagen, warum sie hiergeblieben sind

Mo, 04. Oktober 2010 um 17:48 Uhr

Rainer Trüby, DJ
Geburtsort: Stuttgart
"Ich bin damals, 1991, zum Studieren hierhergezogen, wegen meiner damaligen Freundin, die schon vor mir hier studierte. Ich hab nie fertigstudiert, war aber bis 1996 eingeschrieben. Bei der Grundsatzfrage, Studium oder Musik richtig zu machen, fiel die Entscheidung klar auf die Musik. Dann hat's mir hier irgendwie gut gefallen: Eine übersichtliche Größe, eine gute Lebensqualität und halt einfach ein schönes Städtle."

Dieter Salomon, Oberbürgermeister
Geburtsort: Melbourne "Freiburg ist seit fast 30 Jahren mein Zuhause. Ich bin zum Studium hierher gekommen, war Gemeinderat und habe als Landtagsabgeordneter Freiburger Interessen in Stuttgart vertreten. Politisch wollte ich mich immer für die Entwicklung der Stadt einsetzen. Freiburg fasziniert mich, die Leute hier engagieren sich stärker als anderswo für ihre Stadt und das Thema Nachhaltigkeit; ob im ökologischen oder im sozialen Bereich. Freiburg ist bunt, lebendig und weltoffen, das macht es aus."

Ullrich von Kirchbach, Bürgermeister für Jugend, Kultur, Soziales und Integration
Geburtsort: Deggingen, Landkreis Löffingen "Ich bin in Freiburg geblieben, weil die Stadt einfach einzigartig ist; in seiner kulturellen Vielfalt, und auch weil die Landschaft um Freiburg alles bietet, was man zum Entspannen, zur Erholung – ja, einfach zum Glücklichsein – braucht. Außerdem: Meine Frau ist ein echtes "Bobbele" und würde niemals aus Freiburg wegziehen."

Jennifer Lorenz, Schauspielerin am Theater Freiburg
Geburtsort: Berlin
"Freiburg hat ein sehr besonderes Theater mit sehr besonderen Menschen. Ich bin hiergeblieben, weil mein Vertrag noch nicht ausgelaufen ist – ich bin aber noch nicht mit dem Fuss ins Bächle getreten. An der Stadt gefallen mir ie Berge im Sommer, im Herbst, im Frühling und im Winter, das Rauschen der Bäche, der Duft nach Wald und der Wurst vom Münstermarkt."

Bela Gurath, Geschäftsführer von Endless-Event
Geburtsort: Berlin "Ich habe mich während meines Studiums 1994 hier selbstständig gemacht, und die Selbstständigkeit ist dann der Beruf – das hat mich hiergehalten, sonst eigentlich nichts. Hergekommen bin ich einerseits durch die ZVS und vor allem wegen der Berge. Ich war damals schon Snowboardlehrer, und von Berlin aus war das eher schwierig."

Gernot Erler, Mitglied des Bundestags
Geburtsort: Meißen "Ich kam 1966, als 22jähriger Student, nach sieben Semestern an der FU Berlin nach Freiburg, um hier mein Studium 1967 mit dem Staatsexamen abzuschließen. Die Atmosphäre der Stadt und die Umgebung beiderseits des Rheins zog mich an. Trotz einer angebotenen Assistentenstelle an der Uni Marburg blieb ich hier und übernahm eine Stelle als Verlagsredakteur bei einem großen Lexikonprojekt im Herder-Verlag, später eine Assistentenstelle am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität.
1970 materialisierte sich meine "Bodenhaftung" durch einen Hausbau in weitgehender Eigenarbeit im damals noch selbstständigen Tiengen am Tuniberg. Dort begann auch meine politische Laufbahn - mit acht Jahren Mitwirkung im Ortschaftsrat von Tiengen. In Berlin aufgewachsen und 1999 mit dem Umzug des Bundestages dorthin "beruflich" zurückgekehrt, ist Freiburg längst meine Heimat geworden. Ich genieße immer wieder den Kontrast zur wuseligen Hauptstadt: Lebendige Vergangenheit in erholungsstiftender Landschaft, die aktive Heimatliebe der Menschen, sich ausdrückend in Umweltbewusstsein und sozialer Verantwortung, die Balance zwischen Arbeit und Genussbereitschaft - das alles kommt meinem Naturell sehr entgegen!"
Mehr dazu:
- fudder-Themenwoche: Freiburg, die wachsende Stadt
- fudder: Promi-Ähnlichkeitstest
- fudder: Wo Freiburg schrumpft: Brühl