Freiburger DJ-Namenskunde: Lucas Deer

Mo, 02. Juli 2012 um 08:15 Uhr

Stell Dich doch einmal kurz vor: Wie heißt Du richtig, was machst Du, woher kommst Du und wie alt bist Du?
Ich bin Lucas Diebold, 18 Jahre alt, und komme aus Denzlingen. Solange ich mich erinnern kann, habe ich mit Musik zu tun, da meine Mum Sängerin ist und schon mit 19 Jahren ihre erste Vinyl-Schallplatte veröffentlicht hat. Mein Stiefvater ist Drummer und hat mir ab meinem fünften Lebensjahr Schlagzeug beigebracht.
Mit 12 Jahren hab ich zum ersten Mal eigene EDM-Produktionen gestartet. Das war aber alles grausig. Das blieb auch grausig bis ich 15 war und zum ersten Mal Ableton hatte. Mit Ableton hat sich die Art der Produktion für mich so erheblich geändert, dass ich tatsächlich angefangen habe, mich ans Klavier zu setzen, Melodien zu schreiben und mit dem Laufe der Zeit habe nun ich die Möglichkeit, eigentlich fast alles, was sich in meinem Kopf so bildet, in ein Lied zu verwandeln.
Wie ist dein DJ-Name entstanden? Gibt's eine lustige Geschichte dazu?
Vor ein paar Jahren habe ich in einem Freiburger Geschäft einen riesigen Plastikhirschkopf hängen sehen, welchen ich unbedingt haben wollte, mir aber nicht leisten konnte. Daraufhin haben mir meine Schwestern einen kleineren Hirschkopf geschenkt, welcher heute in meinem Studio hängt.
Naja, das ganze hat sich so weiter entwickelt, dass ich von allen meinen Freunden, bei jeder Gelegenheit, irgendwelche kitschigen Sachen mit Hirschen bekomme, was ich aber auch sehr geil finde! Zuerst habe ich mich in Facebook und so aus Spaß Lucas Deer genannt, und das blieb dann eben hängen.

Was für Musik spielst du?
Ich spiele bis jetzt ausschließlich meine eigenen Produktionen. Das ist glaube ich auch der Grund dafür, dass ich nach so kurzem Newcomer-Dasein schon zu der besten Zeit in den Klubs spielen darf.
An ein Genre halte ich mich nicht. Ich selbst würde meine Musik durch Abwechslung beschreiben. Manchmal schwere Melodien und dezente Drums wie beispielsweise auf "Nights Out", manchmal trockene Drums und pumpende Basslines, wie zum Beispiel auf meinem Stück "Booja Booja". Es gibt eigentlich kein Lied, das sich genau anhört wie das andere. Trotzdem bleibe ich meinem Stil treu. Ich versuche es zumindest.
Vinyl, CD oder digital, was bevorzugt und warum?
Da mein Hintergrund die Produktion der Tracks ist und ich auch nur eigene Titel oder Remixes spiele, ist es am naheliegendsten für mich, Livesets zu spielen, also Digital mit Laptop und ein paar Controllern. Nicht nur aus den üblichen Gründen, um meiner Kreativität freien Lauf zu lassen, bla bla bla, sondern auch um mich hinterm Pult nicht zu langweilen. Meine Songs sind durchweg 127 bpm [Anmerkung: beats per minute] schnell, ich hätte also DJ-technisch gar nichts zutun.
Wo sieht man dich privat ausgehen / Lieblingsclubs?
Drifter’s, Stinnes, Kamikaze, Wobei ich mir immer noch einen Club mit einer kranken Anlage wünschen würde
Wo kaufst du deine Musik?
Gar nicht. Ich mache sie selbst.
Skurrilster Auftritt?
15. Juni 2012 im Stinnes. Irgendein etwas betrunker Typ hat direkt vor dem Pult total verschickt getanzt und mir seine halbe Wasserflasche über die ganze Technik geschüttet. Ich musste den ganzen Auftritt weiterspielen, in der Hoffnung, dass nicht auf einmal die Technik versagt. Hat aber zum Glück alles funktioniert.
Aktuelle Top10:
Lucas Deer – Nights Out (Dapayk Remix) (bald erhältlich)
Radiohead – Everything In It’s Right Place
Stimming – The Beauty
Imogen Heap – Hide And Seek
Tina Dico – Room With A View
Deadmau5 – Community Nap
Incubus - Aqueous Transmission
Santigold – Disparate Youth
Perc & Passarella Death Squad - Temperature's Rising
Butch – LSD 25
Internet:
Facebook: Lucas Deer
Soundcloud: Lucas Deer
ResidentAdvisor: Lucas Deer
Booking: deerbookings@ymail.com
Lucas Deer: Limitations
Quelle: Soundcloud
Mehr dazu:
- fudder-Serie: Freiburger DJ-Namenskunde
Bisher erschienen: DJs aus Freiburg (A-Z):