Foto-Graffiti - ab heute in der UB-Schaufenstergalerie

Fr, 24. März 2006 um 11:37 Uhr

Léonies Idee beschränkt sich nicht darauf, digitales Graffiti auf ein digitales Foto zu übertragen, das wäre viel zu langweilig. Schön anzusehen noch immer, aber ohne Botschaft, ohne etwas, in das sich der Betrachter hinein denken kann. “Meine Bilder sollen schon auch provozieren”, sagt sie. Deshalb erkennt man bei näherem Hinsehen auf das Graffiti auf der Münsterwand kleine Teufelchen, und deshalb hat sie auf die Gefängnismauer viele, viele Pitbull Terrier gesetzt, die zum einen die Gefängniswärter symbolisieren können und zum anderen auch die Gewalt, die sich innerhalb eines Gefängnisses abspielen kann.

Das Außergewöhnliche an den Bildern ist, dass sie so realistisch sind und gleichzeitig doch wieder nicht. Bei uns auf der Website sind sie 400 Pixel breit, in der Schaufenstergalerie am UB-Gebäude hängen sie ab morgen in der Größe 50 auf 50 Zentimeter. “Ich habe mich viel mit Details beschäftigt, die man nur auf den Bildern in Originalgröße erkennen kann”, sagt Leonie. “Es ist ein Spiel mit verschiedenen Ebenen.” Die Graffitis, die sie verwendet, sind größtenteils abfotografiert oder aus dem Internet gezogen. Léonie kommt ursprünglich aus der Schweiz - und in Basel, sagt sie, sei sie besonders von der Graffitikunst beeindruckt gewesen.
Eine Berechtigung, mit Graffiti zu arbeiten, das habe nicht nur die jüngere Generation. “Die Graffitikultur ist schon ziemlich alt”, sagt Léonie. Was sie mit ihrer Fotokunst beim Betrachter auslösen will, ist einfach der andere Blick für die markanten Gebäude einer Stadt. Er soll so ein bisschen das Gefühl haben, Tourist zu sein, genau wie sie das in Freiburg noch immer hat.
Ausstellung: Am morgigen Samstag, 25. März, 12.30 Uhr bis 14.30 Uhr, findet die Vernissage statt - direkt an der Schaufenstergalerie der UB, Sedanstraße/ Ecke Werthmannplatz.


