Debatte: Sollten die Olympischen Winterspiele in Russland 2014 boykottiert werden?

Mo, 12. August 2013 um 18:09 Uhr

Im Juni verabschiedete der russische Präsident Wladimir Putin ein Gesetz gegen „Homosexuellen-Propaganda“. Dieses verbiedet positive Äußerungen über Homosexualität in Anwesenheit von Minderjährigen oder über die Medien - laut Putin zum Schutz der Kinder. Bei Verstößen folgt eine hohe Geldstrafe.
Das Gesetz hat eine Debatte um den Boykott der Olympischen Winterspiele entfacht (die Badische Zeitung berichtete), die vom 7. bis zum 23. Februar 2014 im russischen Sotschi stattfinden sollen. Der Grund: Die Olympische Charta, das Regelwerk der Olympischen Spiele, verbietet Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung.
Viele machen sich Sorgen um die Sicherheit homosexueller Sportler, da auch Ausländer sich an das Gesetz halten müssen. Führungspersönlichkeiten wie David Cameron oder Barack Obama haben sich gegen einen Boykott ausgesprochen, Deutschland aber übte harte Kritik an dem Gesetz aus. Dennoch ist auch Guido Westerwelle gegen einen Boykott, der dem Minderheitsschutz mehr schade als nütze. Er wies aber darauf hin, dass der russische Staat den Schutz von Homosexuellen sicherstellen müsse.
Volker Beck von den Grünen ist der Meinung, der Austragungsort müsse verschoben werden, wenn die Sicherheit von Schwulen und Lesben nicht gewährleistet sei. Barack Obama hingegen argumentiert: „Wenn Russland keine schwulen und lesbischen Sportler hat, wird es ihre Mannschaft vermutlich schwächen.“ Er findet, der beste Protest sei es, wenn homosexuelle Athleten gewinnen würden.
fudder-Debatte
Was meint ihr: Denkt ihr, eine Sportveranstaltung, die auf Gesetzen beruht, welche die Diskriminierung Homosexueller verbietet, kann an einem Ort ausgetragen werden, in dem gegensätzliche Gesetze herrschen? Seid ihr für oder gegen einen Boykott?
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[Bild: AFP]