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Vermeintliche Corona-Anordnung

Amtlich aussehender Flyer sorgt in Freiburg-Rieselfeld für Irritationen

Uwe Mauch
  • Mo, 04. Januar 2021, 16:44 Uhr
    Freiburg

Ein gefälschtes Schreiben hat in Freiburgs Stadtteil Rieselfeld für Irritationen gesorgt: Wegen der Corona-Lage dürften Schuhe und Kleidung nicht im Treppenhaus oder im Waschkeller gelagert werden.

Im Stadtteil Rieselfeld sorgt ein gefälschtes Schreiben für Irritationen.  | Foto: Nils Theurer
Im Stadtteil Rieselfeld sorgt ein gefälschtes Schreiben für Irritationen. Foto: Nils Theurer
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Mit Landeswappen und Schriftzug des Regierungspräsidiums (RP) warnt die amtlich aussehende Mitteilung vor einer erhöhten Ansteckungsgefahr. Ein knappes Dutzend Rieselfelderinnen und Rieselfelder hat sich bei der Landesbehörde gemeldet. Die meisten hätten die Echtheit der Wurfsendung angezweifelt, sagt RP-Sprecher Matthias Henrich: "Und natürlich handelt es sich um einen Fake." Die Behörde behält sich rechtliche Schritte wegen der missbräuchlichen Nutzung des Namens und des Wappens vor. Die Unbekannten haben offenbar den ganzen Stadtteil heimgesucht. Das Regierungspräsidium jedenfalls erhielt Anrufe aus dem Oberen Rieselfeldgraben im Norden und aus der Ingeborg-Drewitz-Allee im Süden. Das angeblich behördliche Schreiben bezieht sich auf das Infektionsschutzgesetz und den Paragraphen 32, der Landesregierungen erlaubt, Verbote zu erlassen. Wegen der steigenden Corona-Zahlen in der Region dürften in Mehrparteienhäusern nun Schuhe und Kleidung nicht länger in Gemeinschaftsräumen gelagert werden, für die überdies die Maskenpflicht erweitert werde. Dass es sich um eine Fälschung handelt, ist an mehreren Punkten zu erkennen. So heißt es, das Regierungspräsidium habe die Maßnahmen verordnet statt angeordnet. Ganz abgesehen davon, dass das Sache der Landesregierung in Stuttgart wäre. Der Text ist nicht gegendert und verwendet weitgehend die männliche Form. Und bei der Formulierung "Bitte bleiben Sie Gesund" hätten die Beamten sicherlich das Adjektiv korrekterweise klein geschrieben. Trotzdem: Das RP sieht keine Witzbolde am Werk, sondern Menschen, die gezielt Verunsicherung erzeugen wollen. Deshalb überlegt sich die Behörde, Strafanzeige zu erstatten. Der Flyer ist nicht der einzige, der im Zusammenhang mit der Pandemie kursiert. Im Briefkasten einer Krankenversicherung landete ein Pamphlet, das im Namen eines "Buchs der Wahrheit" vor weltweiten Impfungen warnt: "Von Land zu Land treffen sie Absprachen, um so viele Menschen wie möglich zu beherrschen."

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