In ihren Brüsten schlummerte der Krebs – also ließ Evelyn Heeg sie entfernen. Die Geschichte einer Entscheidung.
Es war eine Klinik in München, durchs Fenster der Blick ins Grüne, als Evelyn Heeg aus ihrem Zimmer in den Operationssaal geschoben wurde. "So, jetzt wird es kurz piksen", sagte der Anästhesist. Sie schloss die Augen und spürte die Flüssigkeit kühl durch ihre Adern fließen. In ihr wurde es dunkel und ruhig. Vor sechs Jahren hat sich Evelyn, 30 Jahre jung, gesund, die Brüste entfernen lassen.Es war ein Eingriff ohne Erkrankung, die Entfernung intakten Gewebes. "Für mich war es logisch", sagt sie. "Ich habe meine Mutter sterben sehen, meine Tanten sterben sehen. Was sollte ich sonst tun?"
Evelyn ist in einer Familie aufgewachsen, die kaum gemeinsame Feiern kennt. Familienfeste sind selten, weil die Mütter fehlen. Mütter halten Familien zusammen, ...