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Fünfter Prozesstag

Pflegemutter und Jugendamt sagen aus: So lief der fünfte Prozesstag ab

Florian Kech
  • Di, 10. Oktober 2017, 14:00 Uhr
    Freiburg

Mit Spannung ist im Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder von Maria L. die Aussage der Pflegemutter erwartet worden. Im Zeugenstand beschreibt sie Hussein K. als umgänglichen und selbstständigen jungen Mann. Der fünfte Prozesstag am Landgericht Freiburg im Liveblog.

In Fußfesseln wird der Angeklagte Huss...ssaal im Landgericht Freiburg geführt.  | Foto: dpa
In Fußfesseln wird der Angeklagte Hussein K. am 11. September in den Gerichtssaal im Landgericht Freiburg geführt. Foto: dpa
Ein langer Verhandlungstag geht zu Ende. Am Donnerstag wird der Prozess fortgesetzt.
18.15 Uhr
Seit der Haft habe die Pflegemutter keinen Kontakt mehr zu Hussein. Er wiederum habe ihr mehrere Briefe geschrieben und sich darin auch entschuldigt für das, was er getan habe.
"Wie kann diese Aussage, sie würden jeden Abend gemeinsam essen, in den Bericht des Jugendamts gelangen?", hakt Oberstaatsanwalt Berger nach. "Hat Hussein geflunkert?" Dazu könne sie nichts sagen, antwortet S.
Der Oberstaatsanwalt kommt auf die Tatnacht zu sprechen. "Ich habe schon mit Hussein über die Tat geredet", sagt S. Das geschah während einer Autofahrt nur zwei Tage nach der Tat. Er habe geschwiegen und dann gesagt, er wüsste nichts davon. Danach seien sie einkaufen gegangen. Er sei vollständig geistesgegenwärtig gewesen. Sie hätte niemals für möglich gehalten, dass er etwas mit dem Mord zu tun haben könnte.
"Ist Ihnen am Körper etwas aufgefallen?", fragt Berger. "Nein, nichts", antwortet S.
Hussein-Verteidiger Glathe fragt, ob sie sich mit seinem Mandanten über DNA-Tests unterhalten habe, und dass man mit einer Probe den Täter dingfest machen könne. Die Pflegemutter bejaht die Frage, "aber Hussein hat kein Interesse an dem Thema gehabt".
Glathe stellt die Taschengeldfrage. Die Pflegemutter habe Hussein als "gestylt" beschrieben, er sei oft zum Friseur gegangen und sich Klamotten gekauft. Er habe bei ihnen gelegentlich im Garten gearbeitet und etwas dazu verdient, sagt S. Von Geldproblemen habe sie nichts mitbekommen.
Einmal habe er gesagt, er gehe nach Karlsruhe, um Sachen zu kaufen. Dann blieb er "zwei, drei Nächte weg", sagt S. Er habe Freunde getroffen. Um ihn seien immer Freunde gewesen. "Ich habe seinen Charakter so eingeschätzt, dass er nicht alleine kann", sagt S.
17.50 Uhr
Zeugin S. hat Platz genommen. Die 56-Jährige Pflegemutter von Hussein K. spricht mit französischem Akzent. "Ich sehe bei Ihnen keinen Anlass, dass Sie sich in irgendeiner Weise strafbar gemacht haben", sagt Richterin Schenk und verzichtet deshalb auf die in kritischen Fällen übliche Belehrung.
In der Flüchtlingseinrichtung im Münstertal habe Zeugin S. regelmäßig Jugendliche bei Arztbesuchen begleitet. Sie ...

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