Unterm Strich
Internet-Nonsens: Bei Excel bis ans Ende gescrollt

Mi, 11. Januar 2017 um 11:25 Uhr
Youtube: Insane Excel Challenge
Auftritt: Hunter Hobbs. Er hat eine Banane, er hat eine Flasche Wasser, er hat Langeweile. Die Mission des jungen muskelbepackten Amerikaners: herauszufinden, was am Ende einer Excel-Tabelle kommt. Einer muss es ja tun. Er drückt die Pfeil-abwärts-Taste in dem Tabellenkalkulationsprogramm von Microsoft solange, bis... Ja, solange bis was eigentlich? Keiner weiß es. Hobbs ist ein moderner Christoph Kolumbus. Ein James Cook. Ein Roald Amundsen. Vor allem, als ihm fast der Finger abfällt. Was erwartet ihn am Ende seiner körperlich wie seelisch aufreibenden Tortur? Ein Topf voll Gold? 72 Jungfrauen? Oder doch nur ein kleiner fetter Kobold? So eine Expedition braucht Zeit. Hobbs dreht einen Baseballschläger zwischen seinen Fingern, spielt mit seinem Schlüssel, liest ein Buch. Es trägt den Titel "Outdoor Survival Skills". Das kann so einem Abenteurer schon mal das Leben retten. Nie löst Hobbs die rechte Hand von der Pfeiltaste auf seinem Keyboard. Nach neuneinhalb Stunden sind er und Excel am Ende. Bei Zeile 1 048 576 hört die Tabelle auf. So zeigt es zumindest sein benutzerfreundlicherweise auf knapp drei Minuten gekürztes Youtube-Video.
Hobbs ist einer der Glücklicheren unter den Entdeckern: Er ist heil dort angekommen, wo vor ihm noch niemand war – und vermutlich auch nicht sein möchte. Zeile 1 048 576 und 1 sind identisch. Ist doch egal, wie herum man die Fahnenstange in den Boden rammt. Am Ende ist nichts. Ende Gelände. Excel ist wie das Leben.
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